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Verstopfte Nase: 5 Tipps für einen erholsamen Schlaf

Verstopfte Nase: 5 Tipps für einen erholsamen Schlaf

Es gibt kaum etwas Quälenderes als eine verstopfte Nase während des Einschlafens. An erholsamen Schlaf ist dann nicht zu denken. Wir nennen Gründe für eine verstopfte Nase und geben dir wertvolle Tipps, wie du deine Nase vor dem Schlafengehen freibekommst.

Frau sitzt auf dem Bett und putzt sich die verstopfte Nase.
Eine verstopfte Nase kann für schlaflose Nächte sorgen. Bild: iStock/svetikd

Verstopfte Nase beiseite: Wusstest du, dass 80 Prozent der Menschen regelmäßig ein verstopftes Nasenloch haben und nur durch ein Nasenloch atmen? Nasenzyklus nennt das die Wissenschaft. Dieser Zyklus beschreibt das wechselseitige Anschwellen der Nasenschleimhäute zur Erholung.

Würde immer nur ein Nasenloch anschwellen, gäbe es wohl auch bei einer verstopften Nase kaum ein Problem. Und auch wenn eine erschwerte Nasenatmung schon tagsüber anstrengend ist, wird sie nachts noch einmal so richtig nervig. Dann ist an erholsamen Schlaf nicht zu denken. Doch warum verstopft sich die Nase, wenn wir krank sind? Und warum haben wir manchmal eine verstopfte Nase, obwohl wir gesund sind? Wir gehen der verstopften Nase auf den Grund.

Eine verstopfte Nase durch eine Erkrankung

Eine verstopfte Nase kann vielfältige Ursachen haben. Natürlich sind da in erster Linie zahlreiche Erkrankungen, die dazu führen, dass die Nase in der Nacht zu ist und du nicht richtig atmen kannst. Diese Erkrankungen dürfen wir hier auf jeden Fall nicht außen vor lassen. Deswegen hier einige Erkrankungen, die zu einer verstopften Nase führen. Bei den meisten Erkrankungen sorgen angeschwollene Schleimhäute und verstopfte Nebenhöhlen für eine erschwerte Nasenatmung und Beschwerden in den Atemwegen.

  • Schnupfen: Jaja, dieser elende Schnupfen. Jedes Jahr im Herbst kommt er und sorgt mit einer verstopften und laufenden Nase, Niesen und Druck auf den Nasennebenhöhlen für leidende Gesichter. Meist ist ein Schnupfen das Hauptsymptom einer Erkältung, eines grippalen Infekts oder einer Coronoavirus-Erkrankung. Er kann aber auch völlig autark auftreten ohne weitere Symptome. Medizinisch wird der Schnupfen Rhinitis genannt. Über 200 Viren sind bekannt, die Schnupfen verursachen und damit das Atmen erschweren können, weshalb die Entwicklung eines Impfstoffs bis heute nahezu unmöglich ist. Und wer würde sich schon 200 verschiedene Impfungen antun, um eine verstopfte Nase und geschwollene Schleimhäute zu verhindern?
  • Erkältung: Nein, eine Erkältung und ein Schnupfen sind nicht dasselbe. Sie wird auch grippaler Infekt genannt, hat aber auch nichts mit einer echten Grippe zu tun. Die typischen Symptome einer Erkältung sind Halsschmerzen, leichtes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie natürlich die obligatorische laufende und verstopfte Nase.
  • Grippe: Wird auch Influenza genannt. Wird häufig mit einer Erkältung verwechselt und weist tatsächlich viele Parallelen zur Erkältung auf. Die größten Unterschiede zwischen einer Erkältung und einer Grippe ist die Intensität der Beschwerden und dass die Beschwerden bei einer Grippe plötzlich und sofort auftreten. Eine Erkältung baut sich über mehrere Tage auf.
  • Nasenpolypen: Damit sind Schleimhautwucherungen gemeint, die in der Nasennebenhöhle entstehen und bis in die Nasenhöhle wachsen können. Meist entstehen diese Polypen aufgrund einer Entzündung oder einer Infektion der Nase. Sie sorgen neben einer verstopften Nase unter anderem auch für gehäuftes Niesen, dem Verlust des Geruchsinns, einem exzessiven Nasenausfluss und Juckreiz in den Augen. Nasenpolypen können auch für eine Nasennebenhöhlenentzündung verantwortlich sein, wenn sie den Zugang zur Nasennebenhöhle versperren. Mehr über Nasenpolypen erfährst du beim Fachmagazin MSD Manual.
  • Nasennebenhöhlenentzündung: Und wenn wir sie schon angesprochen haben, können wir mit ihr auch direkt weitermachen. Natürlich kann auch eine Nasennebenhöhlenentzündung für eine verstopfte Nase verantwortlich sein. Sinusitis wird sie in der Fachsprache genannt und beschreibt eine Entzündung einer oder mehrerer Nebenhöhlen. Insgesamt hat der Mensch vier Nasennebenhöhlen im Kopf: Die Stirnhöhlen, die Siebbeinzellen, die Keilbeinhöhle und die Kieferhöhlen. Es wird zwischen akut und chronisch unterschieden. Neben einer verstopften Nase kommt auch noch ein eingeschränkter Geruchssinn und Druckschmerzen im Gesicht hinzu. In schlimmen Fällen treten auch Kopfschmerzen und Fieber auf. Eine Sinusitis wird häufig durch eine Erkältung oder einen grippalen Infekt ausgelöst.
  • Allergien: Zahlreiche Allergien sorgen dafür, dass die Nase nicht nur nachts, sondern die ganze Zeit verstopft ist. Für den Schlaf besonders unangenehm ist die Hausstauballergie, die fast immer von Bettmilben ausgelöst wird. Da das Gesicht beim Schlafen besonders in Kontakt mit den kleinen Spinnentieren kommt, ist die Allergie beim Zubettgehen und nachts besonders intensiv. Bei einer Hausstauballergie hilft es meist schon, das Bett und die Matratze ausgiebig zu reinigen. Bei anderen Allergien muss meist eine Behandlung mit Medikamenten ran. Unser Artikel „Bettmilben: So wirst du die Spinnentiere los“ erklärt, wie du die Plagegeister aus deinem Schlafzimmer vertreibst.
  • Nasenscheidewandverkrümmung: Hierbei handelt es sich um eine Fehlstellung der Nasenscheidewand im Kopf. Diese Wand trennt unsere beiden Nasengänge voneinander. Während eine leichte Krümmung bei vielen Menschen vorhanden und unproblematisch ist, kann eine starke Nasenscheidewandverkrümmung für eine Verschlechterung der Atmung sorgen und sogar den Geruchssinn beeinträchtigen. In den meisten Fällen hilft nur ein operativer Eingriff, um dieses Problem zu lösen. Die Operation gilt heutzutage als Routineeingriff.

Bei den meisten hier aufgezählten Erkrankungen ist die verstopfte Nase ein Symptom von vielen. Die Ursache ist also nicht unbekannt oder liegt im Ungewissen. Zudem kann, muss aber keine Behandlung stattfinden, da das Problem meist mit Abklingen der Erkrankung verschwindet. Die folgenden Ursachen haben meist nur die geschlossene Nase als Symptom.

Andere Ursachen für eine verstopfte Nase

Häufig ist eine verstopfte Nase kein Symptom einer Erkrankung. Möchte man dann erholsam schlafen, muss man akut gegen Atemprobleme vorgehen. Ein Vorteil ist, dass du einer verstopften Nase, der keiner Erkrankung zugrunde liegt, vorbeugen kannst. Ursachen können sein:

  • Zu trockene Schlafzimmerluft: Bei zu trockener Luft trocknen unsere Nasengänge aus und unsere Nase fängt an, vermehrt Schleim zu erzeugen, um die Nasengänge feucht zu halten. Und das führt im Verlauf zu einer verstopften Nase. Unser Artikel „Mit warmer Heizung schlafen: Diese Gründe sprechen dagegen“ geht noch einmal genauer auf die Probleme zu trockener Luft ein. Übrigens: Bei trockenen Nasengängen verliert die Nase ihre Abwehrkraft. Schadstoffe und Erreger können leichter in unseren Körper gelangen. Eine trockene Nase kann also durchaus dazu führen, dass du krank wirst.
  • Zu staubige Schlafzimmerluft: Selbst wenn man keine Hausstauballergie hat, kann man unter zu staubiger Luft leiden. Ähnlich wie bei zu trockener Luft, fängt auch bei staubiger Luft die Nase an mehr Schleim zu erzeugen. Einfach, um der Masse an eindringenden Stoffen Herr zu werden. Das führt dann ebenfalls zu einer verstopften Nase.
  • Zu kalte Schlafzimmerluft: Nicht nur unser Schlaf ist ein empfindliches System, der ganze Körper kann schon durch geringe Einflüsse durcheinander gebracht werden. Denn auch zu kalte Schlafzimmerluft kann für eine verstopfte Nase sorgen. Die Nase erwärmt die eingeatmete Luft nämlich auf Körpertemperatur. Je kälter die Luft ist, desto schwerer fällt es unserer Nase, die sie auf die richtige Temperatur zu bringen. Um eine größere Fläche zu bieten, die die Luft erwärmen, schwellen die Nasenschleimhäute an.
  • Rauchen oder Passivrauchen: Der giftige Rauch einer Zigarette lässt die Nasenschleimhäute anschwellen, was wiederum zu einer geschlossenen Nase führt. Die Atemwege werden generell gereizt. Und ja, auch Zigarettengeruch an Kleidung, Wäsche und Möbelstücken können zu einer verstopften Nase führen.
  • Schimmel im Schlafzimmer: Vielleicht hast du versteckt an einer Schrankwand einen Schimmelfleck und hast ihn noch nicht bemerkt. Schimmel kann sehr gefährlich werden und sorgt schon bei geringem Aufkommen in der Luft für eine verstopfte Nase und gereizte Atemwege. Auch andere Erkältungssymptome wie Husten, ein kratzender Hals und Niesen können Anzeichen für Schimmel sein. Hier gilt es schnell zu handeln. Wie du Schimmel richtig entfernst, erfährst du in unserem Artikel: „Schimmel im Schlafzimmer: So wirst du ihn los“.

Die optimale Schlafzimmertemperatur liegt zwischen 16 und 19 Grad. In unserem Artikel „Besser schlafen: Das ist die optimale Schlaftemperatur“ erfährst du mehr zu dem Thema.

So optimierst du dein Schlafzimmer

Sollte die verstopfte Nase von einer Krankheit herrühren, solltest du als Erstes zum Arzt oder zur Ärztin gehen und dir Medikamente (beispielsweise ein Nasenspray oder Nasentropfen) verschreiben lassen. Des Weiteren können Erkältungsbäder oder auch eine Dampfinhalation gegen eine verstopfte Nase helfen. Doch Vorsicht: Nicht bei allen Erkrankungen ist das Inhalieren empfehlenswert. Sprich dich vorher mit deinem Arzt oder deiner Ärztin ab. Weiterhin kann helfen:

  • Sorge für Feuchtigkeit im Schlafzimmer
    Lege ein feuchtes Handtuch über die Heizung oder hänge ein feuchtes Handtuch im Zimmer auf. Auch ein Schälchen mit Wasser kann den Raum genügend befeuchten. Die Luftfeuchtigkeit in einem Raum sollte zwischen 50 und 60 Prozent betragen. Solltest du die Luft einfach nicht feucht bekommen, kann ein elektronischer Luftbefeuchter helfen. Er misst die Luftfeuchtigkeit im Raum und gibt entsprechend Feuchtigkeit an die Umgebung ab.
  • Entferne unnötige Gegenstände
    Für den meisten Staub im Schlafzimmer sorgen Kleidung, Pflanzen und Teppiche. Natürlich ist es für die meisten Menschen nicht möglich, ihre Kleidung in ein anderes Zimmer zu verlegen. Anders sieht es aber mit Pflanzen und Teppichen aus. Wirst du dem Staub im Schlafzimmer nicht Herr, entferne Teppiche und Pflanzen. Sollte auch das nicht reichen, kannst du einen elektrischen Filter in den Raum stellen. Er filtert den Staub (und andere Schadstoff) aus der Luft.
  • Sorge für eine Grundtemperatur
    Ganz einfach – lass das Fenster geschlossen. Vor allem in der Nacht. Mit offenem Fenster zu schlafen ist sowieso ungesund. Sollte es trotzdem nicht warm genug werden, wirst du wohl die Heizung anmachen müssen.
  • Geh auf Schimmelsuche
    Suche dein Schlafzimmer nach Schimmel ab. Wie oben schon erwähnt, gilt es bei Schimmel besonders schnell zu handeln. Wichtig: Das Behandeln von Schimmelflecken geschieht fast immer mit giftigen oder ätzenden Substanzen. Diese verbreiten sich auch in der Luft. Sorge deswegen für eine gute Belüftung und schlafe zumindest in der ersten Nacht nach der Reinigung in einem anderen Zimmer.

Verstopfte Nase: Diese Hausmittel helfen

Es muss ja nicht direkt ein Nasenspray oder Nasentropfen sein. Es gibt auch ein paar Hausmittel, die bei verstopfter Nase helfen. Beispielsweise:

1. Nasendusche

Eine Nasendusche kann die Schleimhäute auf Vordermann bringen und die Sekretproduktion anregen. Zudem macht eine Nasendusche die Nase frei und sorgt dafür, dass die Schleimhäute abschwellen und du durchatmen kannst. Einfach kurz vor dem Schlafengehen anwenden. Das machst du, indem du den Zipfel der Nasendusche an ein Nasenloch hältst und das Salz-Wasser-Gemisch durch das andere Nasenloch herauslaufen lässt. Das funktioniert am besten, wenn du den Mund dabei etwas öffnest. So verschließt du die Atemwege zum Mund. Achte aber darauf, die richtige Menge Salz hinzuzufügen. Das sollte sämtlichen Schleim in der Nase herausspülen.

2. Warme Kompressen

Ein warmer Umschlag auf dein Gesicht gelegt, kann die zum Abschwellen der Schleimhäute beitragen und die Nasengänge freimachen. Lege dafür einen Waschlappen oder ein kleines Handtuch ins Wasser, wringe es aus und lege es auf dein Gesicht. Das Wasser sollte heiß, aber nicht zu heiß sein. Die Wärme öffnet die Nebenhöhlen und du kannst besser durchatmen, da mehr Luft durch die ehemals verstopfte Nase strömen kann.

3. Ätherische Öle

Menthol, Eukalyptus und Co. sorgen mit ihren Dämpfen für eine freie Nase. Die Öle kannst du entweder als Badezusatz in die Badewanne geben oder mit Wasser in eine Schüssel schütten und dann als Dampfinhalation einatmen. Oder du nutzt sie als Kissenspray und beträufelst dein Kopfkissen damit. Was auch noch geht: Hole dir einen Verdampfer für die Wohnung und gebe ein paar Tropfen hinein. Der Verdampfer stößt dann von Zeit zu Zeit das wohltuende Öl in die Luft und macht die verstopfte Nase frei.

4. Viel trinken

Hier gilt die Devise: Viel hilft viel. Wer viel trinkt, gibt seinem Körper genügend Flüssigkeit und dann hat dieser auch genügend Feuchtigkeit für die Nase übrig. Mindestens sechs Gläser sollten es am Tag sein. Direkt vor dem Schlafengehen solltest du aber nichts mehr trinken, da sonst die Gefahr besteht, dass du nachts wach wirst, weil du auf die Toilette musst.

5. Leg eine Zitrone neben dein Bett

Viele Menschen schwören auf eine Zitrone neben dem Bett. Mit ihrem angenehmen Geruch sorgt sie für die Ausschüttung von Serotonin und dadurch für leichteres Einschlafen. Denn das Wohlfühlhormon sorgt nicht nur dafür, dass wir uns besser fühlen, es wird zu Teilen auch in Melatonin umgewandelt und das ist wichtig für unseren Schlaf-Wach-Rhythmus. Abseits dessen befreien die ätherischen Öle der Zitrone aber auch unsere Nase vom Schleim, wodurch wir besser durchatmen können. Wichtig: Eine frische Zitrone muss es sein. Zitronen-Essenz funktioniert nicht, da sie keine Öle verströmt.

Nasenspray und -tropfen nicht länger als eine Woche nutzen

Manchmal ist die Nase so verstopft, dass alle Hausmittel und Tricks nicht helfen. Dann ist der Gebrauch von abschwellenden Nasensprays oder Nasentropfen nötig, um eine Nasenatmung wieder zu ermöglichen. Doch Vorsicht! Nasensprays oder Nasentropfen sollten keinesfalls länger als sieben Tage am Stück genutzt werden. Und nicht öfter als dreimal täglich. Sonst droht Suchtgefahr.

Der Grund ist simpel: Die Nasenschleimhaut gewöhnt sich an die Wirkstoffe im Nasenspray oder den Nasentropfen. Sobald die Wirkung dann nachlässt, schwillt die Schleimhaut dann nur umso stärker an. Das verleitet viele Nutzer dazu, das Spray erneut zu benutzen. Für diesen Effekt gibt es sogar einen Namen: Das Rebound-Phänomen. Dauerhafte Anwendung kann dann auch zu einem chronischen Schnupfen führen.

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Quellen:

HNO-Ärzte im Netz: Was ist Schnupfen?
Gesundheitsinformation: Nasennebenhöhlenentzündung.
MSD Manual: Verstopfte und laufende Nase.