Schlafprobleme

Studie: Cannabiskonsum sorgt für Schlafstörungen

Studie: Cannabiskonsum sorgt für Schlafstörungen

Mit der neuen Ampelkoalition rückt der legale Cannabiskonsum für viele in greifbare Nähe. Immerhin gilt das Rauschmittel auch als schlaffördernd. Doch ist es wirklich so gut, einen Joint vor dem Schlafengehen zu rauchen? Eine Studie warnt.

Cannabiskonsum: Eine Frau zündet sich einen Joint an.
Eine neue Studie legt nahe, dass Cannabiskonsum für Schlafstörungen sorgt. Bild: fotolia

Der Griff zum Joint oder zur Pfeife gilt für viele Cannabis-Konsumenten als entspannend und schlaffördernd. Sollte diese Einstellung jetzt noch einmal überdacht werden? Mediziner berichteten im US-amerikanische Fachblatt „Regional Anesthesia & Pain Medicine“ von Schlafstörungen bei Cannabis-Konsumenten.

Für ihre Erkenntnis griffen die Wissenschaftler auf Studien aus den Jahren 2005 bis 2018 zurück. Dabei handelt es sich um die alle zwei Jahre durchgeführte US-Gesundheitsstudie „National Health and Nutrition Examination Survey“, bei der knapp 22.000 US-Bürger zwischen 20 und 59 Jahren befragt werden.

Cannabiskonsum und schlechter Schlaf

Die Mediziner untersuchten aus den Befragungen die Antworten, die sich mit dem Cannabiskonsum und Schlaf beschäftigten. Dafür werteten sie die Antworten von Nicht-Konsumenten und jenen aus, die in den letzten 30 Tagen Cannabis konsumiert hatten. Dabei sagte die Befragung folgendes aus:

  1. Nicht-Konsumenten schliefen im Durchschnitt knapp sieben Stunden in der Nacht.
  2. Von jenen Konsumenten, die erst kürzlich zu Cannabis gegriffen hatten, berichteten 34 Prozent weniger als die durchschnittlichen sieben Stunden zu schlafen.
  3. 56 Prozent gaben an, mehr als sieben Stunden die Nacht zu schlafen.
  4. Ebenso berichteten die Konsumenten, dass sie unter höheren Einschlaf- und Durchschlafschwierigkeiten litten.
  5. Die Probanden gingen ebenfalls häufiger zum Arzt wegen Schlafproblemen.

Unser Artikel „Wie lange sollte man schlafen?“ beschäftigt sich mit der Frage, wie lange gesunder Schlaf sein sollte.

Vorsicht bei Umfragen

Die Studie sollte allerdings mit Vorsicht genossen werden. Die Wissenschaftler gaben selbst zu bedenken, dass die Untersuchung lediglich Zusammenhänge feststellen könne, nicht die Ursachen. Mit anderen Worten: Ob der Cannabiskonsum tatsächlich Schlafprobleme auslöst, kann damit nicht restlich geklärt werden.

Weiterhin wird in der Studie nicht zwischen THC und CBD unterschieden. THC wirkt berauschend, CBD nicht. Zuletzt muss auch bedacht werden, dass es sich hier um Befragungen handelt. Inwieweit diese Befragungen die Wahrheit widerspiegeln, sollte im Hinterkopf behalten werden. Unser Artikel „Kann man mit CBD-Öl besser einschlafen?“ beschäftigt sich mit dem Thema.

Die Krux mit dem Schlaf

Mittlerweile ist unser Schlaf ziemlich gut erforscht. Forscher haben beispielsweise die perfekte Schlafdauer für Menschen ab 30 herausgefunden und auch Menschen ab 60 können sich freuen, denn auch für sie gibt es klare Empfehlungen.

Ebenso gibt es Empfehlungen, was die maximale und minimale Schlafdauer angeht. Deswegen ist es für Schlafforscher genauso bedenklich, wenn man dauerhaft zu lange schläft. Denn das erhöht die Risiken für verschiedene Erkrankungen ebenso, wie zu wenig Schlaf. Mehr dazu findest du in unseren Artikeln über zu viel Schlaf und zu wenig Schlaf.