Schlafprobleme

Schlafstörungen bei Vollmond: Mythos oder Wahrheit?

Schlafstörungen bei Vollmond: Mythos oder Wahrheit?

Viele Menschen kennen das Phänomen: Bei Vollmond wälzt man sich im Bett hin und her und hat Probleme damit ein- oder durchzuschlafen. Aber wie entstehen die Beschwerden und haben sie wirklich etwas mit dem Vollmond zu tun? Wir erklären, ob Schlafstörungen bei Vollmond Mythos oder Wahrheit sind.

Junge Frau leidet unter Schlafstörungen bei Vollmond und sitzt am Fenster.
Sind Schlafstörungen bei Vollmond ein Zufall? Bild: iStock/laflor

Gehörst auch du zu den Menschen, die zur Zeit der Vollmond-Nächte schlechter schlafen? Was das Thema Schlafstörungen bei Vollmond betrifft, scheiden sich die Geister. Der Mond, insbesondere der Vollmond, übt auf viele Menschen eine besondere Faszination aus, er hat sogar einen Einfluss auf das Meer und ist für Ebbe und Flut verantwortlich. Aber kann er sich auch auf unseren Körper auswirken? Wir erklären, ob die Schlafprobleme Einbildung oder Tatsache sind.

Schlafstörungen bei Vollmond: Mythos oder Wahrheit?

Im Jahr 2013 ergab eine Studie des Wissenschaftlers Christian Cajochen, dass sich der Vollmond tatsächlich auf unseren Schlaf auswirken kann. Der Schweizer Forscher untersuchte das Schlafverhalten von 33 Probanden während Vollmondnächten und kam zu einem überraschenden Ergebnis: Bei den Teilnehmern der Studie wurde tatsächlich ein verringerter Melatonin-Spiegel festgestellt.

Bei Melatonin handelt es sich um ein Hormon, das unseren Tag-Nacht-Rhythmus steuert und deshalb auch als Schlafhormon bezeichnet wird. Es wird von unserem Körper produziert, sobald es dunkel ist, macht uns müde und trägt so zu einem erholsamen Schlaf bei. Ein geringer Melatonin-Spiegel kann uns also das Ein- oder Durchschlafen erschweren. Das spiegelte auch das Ergebnis der Studie wider: Die Schlafzeit der Studienteilnehmer verringerte sich durchschnittlich um 20 Minuten und sie brauchten länger, um in den Schlaf zu finden.

Vorsicht mit solchen Studien

Die Ergebnisse solcher Studien können durchaus richtig sein und sind trotzdem nicht aussagekräftig. Warum? Die Teilnehmerzahl ist zu gering. Wirklich repräsentativ sind Studien erst ab einer Zahl zwischen 500 und 10.000 Probanden, je nach Studienfeld. Außerdem sollten Studien immer gegengetestet werden. Die Reproduzierbarkeit von Studienergebnissen ist ein wichtiger Bestandteil der wissenschaftlichen Arbeit.

Schlafstörungen bei Vollmond: Wissenschaftler sind sich uneinig

Der Beweis, dass Schlafstörungen tatsächlich vom Vollmond ausgelöst werden, ist die Studie allerdings trotzdem nicht. Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl werden die Ergebnisse bis heute von manchen Seiten kritisiert. So kam eine Studie des Max-Planck-Institutes für Psychiatrie aus dem Jahr 2014 sogar zu einem gegenteiligen Ergebnis.

Die Wissenschaft ist sich also uneinig, ob Schlafstörungen bei Vollmond wirklich durch den Mond hervorgerufen werden oder nicht. In einem Punkt sind sich jedoch alle einig: Licht beeinflusst unser Schlafverhalten. Und da es in Vollmondnächten heller sein kann als sonst, solltest du besonders in dieser Zeit für ein abgedunkeltes Schlafzimmer sorgen, um Problemen beim Ein- oder Durchschlafen vorzubeugen.

Andere Ursachen für Schlafstörungen

Fakt ist, dass heutzutage viele Faktoren Durchschlafprobleme hervorrufen können und da spielen Schlafstörungen bei Vollmond nur eine untergeordnete Rolle. In den meisten Fällen ist Stress der Auslöser für Schlafstörungen, sei es durch Druck auf der Arbeit oder private Verpflichtungen. Wenn du unter Schlafproblemen leidest und nicht weißt, zu welchem Arzt du gehen kannst, lies unseren Artikel: „Welcher Arzt bei Schlafstörungen helfen kann“.

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