PMLS: Was sind Periodische Beinbewegungen im Schlaf?
Periodische Beinbewegungen im Schlaf sind unwillkürliche Bewegungen der Beine während des Schlafs. Diese Bewegungen treten in regelmäßigen Intervallen auf und können den Schlaf erheblich stören. Wir nennen Symptome, Ursachen und geben Tipps zur Hilfe.
Periodische Beinbewegungen im Schlaf sind auch unter dem Namen Periodic Limb Movement Disorder bekannt. Bild: iStock/AndreyPopov
Was sind periodische Beinbewegungen im Schlaf?
Periodische Beinbewegungen im Schlaf (auch als Periodic Limb Movement Disorder, PLMD, bezeichnet) sind wiederkehrende unwillkürliche Bewegungen der Beine während des Schlafs. Diese Bewegungen treten typischerweise in regelmäßigen Abständen auf und können den Schlaf erheblich stören, sowohl für die betroffene Person als auch für ihren Schlafpartner.
Die PLMD-Bewegungen können sowohl in den oberen als auch in den unteren Extremitäten auftreten, wobei die Beine häufiger betroffen sind. Darüber hinaus können sie während des gesamten Schlafzyklus auftreten, einschließlich der Tiefschlafphasen und des REM-Schlafs. Die Anzahl der Bewegungen kann von Person zu Person variieren, jedoch können Hunderte von Bewegungen pro Nacht auftreten.
Symptome von PLMD
Die Symptome der periodischen Beinbewegungen im Schlaf umfassen:
- Unwillkürliche Beinbewegungen: Während des Schlafs treten wiederholt unkontrollierte Bewegungen der Beine auf. Diese Bewegungen können von leichten Zuckungen bis hin zu kräftigen, ruckartigen Bewegungen reichen.
- Regelmäßiges Auftreten: Die Beinbewegungen treten in regelmäßigen Abständen auf, normalerweise alle 20 bis 40 Sekunden. Dies kann mehrmals während der Nacht geschehen.
- Unbewusst: In den meisten Fällen sind sich die Betroffenen nicht bewusst, dass sie diese Beinbewegungen machen, da sie während des Schlafs auftreten. Oft sind es die Schlafpartner, die auf die Bewegungen aufmerksam werden und davon berichten.
- Schlafstörungen: Die wiederkehrenden Beinbewegungen können den Schlaf stören und zu Schlafunterbrechungen führen. Dies kann zu Tagesmüdigkeit, Erschöpfung und verminderter Schlafqualität führen.
- Unruhegefühl: Manche Menschen erleben vor oder während der Beinbewegungen ein unangenehmes, kribbelndes oder ziehendes Gefühl in den Beinen.
Das könnte dich auch interessieren:
Was verursacht PLMD?
Die genauen Ursachen von PLMD sind bislang noch weitestgehend ungeklärt. Es wird jedoch angenommen, dass verschiedene Faktoren zur Entstehung der Erkrankung beitragen können. Eine mögliche Ursache sind genetische Faktoren, da PLMD in einigen Familien gehäuft auftritt.
Zudem kann ein mögliches Ungleichgewicht im Neurotransmittersystem, insbesondere im Dopamin-System, ein die periodischen Beinbewegungen im Schlaf auslösen. Dopamin ist ein wichtiger Neurotransmitter, der an der Regulation von Bewegungen beteiligt ist. Wenn es zu einer Störung dieses Systems kommt, können unkontrollierte Bewegungen der Beine auftreten.
Auch treten Begleiterkrankungen wie das Restless-Legs-Syndrom (RLS) häufig zusammen mit PLMS auf. Es wird daher angenommen, dass beide Erkrankungen ähnliche zugrunde liegende Mechanismen haben und sich gegenseitig beeinflussen können.
Bestimmte Medikamente und Substanzen können ebenfalls PLMS auslösen oder verschlimmern. Dazu gehören bestimmte Antidepressiva, Antipsychotika und bestimmte Antihistaminika. Auch der Konsum von Alkohol und Koffein kann die Symptome verstärken. In einigen Fällen können auch Nervenschäden, zum Beispiel durch Diabetes oder periphere Neuropathie, zu PLMS beitragen.
Wie erkenne ich, ob ich eine periodische Bewegungsstörung der Gliedmaßen habe?
Wenn du vermutest, dass du an PLMD leiden könntest, ist es ratsam, eine ärztliche Fachperson aufzusuchen. Schlafspezialisten können eine umfassende Schlafstudie (Polysomnographie) durchführen, um deine Schlafmuster und Bewegungen während des Schlafs zu überwachen und eine Diagnose zu stellen. Eine neurologische Untersuchung ist ebenfalls wichtig. Um andere mögliche Ursachen auszuschließen, wird die Atmung während des Tests überwacht. In einigen Fällen können zusätzliche Schlaflabortests durchgeführt werden, wie Blutuntersuchungen zur Überprüfung von Eisen, Folsäure, Vitamin B12, Schilddrüsenfunktion und Magnesiumspiegel. Diese Diagnosetests helfen dabei, eine genaue Diagnose zu stellen und andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen.
Was kann ich gegen PLMD machen?
Eine wichtige Strategie besteht darin, die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren und zu behandeln. Wenn beispielsweise ein Eisenmangel festgestellt wird, kann die Einnahme von Eisenpräparaten dazu beitragen, die Symptome von PLMD zu lindern.
In einigen Fällen können Medikamente verschrieben werden, um die Symptome zu kontrollieren. Bestimmte Medikamente, die das Dopamin-System im Gehirn beeinflussen, werden häufig verwendet, um die Bewegungsstörungen zu reduzieren.
Lebensstiländerungen können ebenfalls dazu beitragen, die Symptome zu verringern. Dazu gehört die Schaffung eines entspannten Schlafumfelds, die Vermeidung von Stimulanzien vor dem Schlafengehen und die Einhaltung eines regelmäßigen Schlaf-Wach-Zyklus. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können effektiv helfen, Stress abzubauen und besser zu schlafen.
Du möchtest noch mehr rund um das Thema Schlaf erfahren? Dann folge uns auf Instagram, Facebook und Pinterest oder tausche dich mit anderen Lesern in unserem Forum aus.
Das wird dich auch interessieren:
Quellen:
Cleveland Clinic: Periodic Limb Movement Disorder (PLMD) in Adults
Sleep Foundation: Periodic Limb Movements Disorder
MSD Manual: Periodische Bewegungsstörung der Extremitäten (PLMD) und Restless-Legs-Syndrom (RLS)
Neurologienetz: Periodische Beinbewegungen im Schlaf