Schlafprobleme

Nächtliche Unruhe: Ursachen, Symptome, Hilfe

Nächtliche Unruhe: Ursachen, Symptome, Hilfe

Eine erholsame Nachtruhe ist entscheidend für unsere geistige und körperliche Gesundheit. Einige Menschen haben jedoch Schwierigkeiten, sich zu entspannen und in der Nacht zur Ruhe kommen. Wir erklären dir, was unruhiger Schlaf ist, welche Ursachen er hat und wie er behandelt werden kann.

Mann liegt im Bett
Nächtliche Unruhe kann den Schlaf erheblich stören. Bild: Pexels

Was ist nächtliche Unruhe?

Wer sich nachts endlos hin und her wälzt und jede Stunde auf die Uhr schaut, der leidet wahrscheinlich unter nächtlicher Unruhe. Ein unruhiger Schlaf ist zwar keine identifizierte Schlafstörung, er kann aber trotzdem eine sehr frustrierende Erfahrung für die betroffenen Personen sein und die Lebensqualität erheblich einschränken. Schlaflosigkeit ist im Gegensatz eine formal definierte Schlafstörung, die nach bestimmten Kriterien diagnostiziert wird. 

Eine Schlafstörung liegt vor, wenn die betroffene Person über einen Zeitraum von einem Monat an mindestens drei Tagen in der Woche keinen durchgehenden Schlaf verzeichnen kann. Die Erkrankung äußert sich häufig durch folgende Punkte:

  • Langes Wachliegen, bevor du einschläfst (mindestens 30 Minuten)
  • Mehrmaliges Wachwerden in der Nacht und anschließende Einschlafschwierigkeiten
  • Wachwerden vor der vorgesehenen Uhrzeit
  • Lange Aufwachphasen mit häufigem Snoozen

Mehr über das Thema Schlaflosigkeit erfährst du in unserem Artikel Schlaflosigkeit: Ursachen und Abhilfe für schlechten Schlaf.

Nächtliche Unruhe: Symptome

Die Symptome nächtlicher Unruhe können sich individuell sehr unterschiedlich äußern. Als typische Anzeichen gelten jedoch:

  • Ständiges Aufwachen
  • Das Gefühl, nur im Halbschlaf zu sein oder nicht tief zu schlafen
  • Frustration über die Unfähigkeit, fest und tief zu schlafen
  • Nicht in der Lage zu sein, schnell wieder einzuschlafen, nachdem man aufgewacht ist
  • Sich am nächsten Tag müde, träge oder geistig abgeschlagen fühlen

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Nächtliche Unruhe: Ursachen

Unruhiger Schlaf kann viele verschiedene Ursachen haben, darunter eine Kombination aus körperlichen und psychischen Faktoren. Außergewöhnlich belastende Lebenssituationen wie Trennungen, beruflicher Stress oder der Tod eines nahestehenden Menschen können den Cortisolspiegel in unserem Körper in die Höhe treiben. Cortisol steigert wiederum den Blutdruck, beschleunigt die Atemfrequenz und lässt das Herz schneller pumpen. Zudem sorgt es dafür, dass wir wacher sind und lässt die Wahrnehmungs- und Reaktionsfähigkeit steigen. Dieser Energieschub kann dazu beitragen, dass wir innerlich unruhig sind und, insbesondere abends, nicht entspannen können.

Ernsthafte Erkrankungen begünstigen eine innere Unruhe nachts

Aber auch ernste Erkrankungen wie Depressionen, Herzbeschwerden, Hypoglykämie (Unterzuckerung), Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) oder ein niedriger Blutdruck begünstigen eine ständige Anspannung. 

Ein zu hoher Kaffeekonsum, Nikotin, Alkohol und andere Stimulanzien können ebenfalls dazu führen, dass sich unser Körper erregt und nicht auf den Schlaf vorbereitet fühlt. Alkohol macht zwar müde, unterdrückt aber auch den wichtigen Tiefschlaf und kann selbst nach schnellem Einschlafen zu einem unruhigen Schlaf führen.

Warum Alkohol für unseren Schlaf pures Gift ist, erfährst du in unserem Artikel: Warum wir nach Alkohol nicht schlafen können.

Was kann man gegen nächtliche Anspannung tun?

Sollte unruhiger Schlaf jedoch regelmäßig auftreten, andauern oder sich verschlimmern, kann dies ein Zeichen für ein größeres Problem sein und sollte mit einem Arzt besprochen werden. Auch bei übermäßiger Tagesmüdigkeit oder Beeinträchtigungen des Tagesablaufs solltest du dich an einen Arzt wenden.

Behandlung innerer Unruhe

1. Entspannungstechniken

Um die Beschwerden zu lindern, können bestimmte Entspannungstechniken wie autogenes Training, Yoga oder Meditationen die psychischen Symptome innerer Unruhe lindern. Darüber hinaus unterstützen sie deinen Körper, sich auf den Schlaf vorzubereiten. Sollten die Unruhezustände über einen längeren Zeitraum anhalten oder sich verschlimmern, ist es sinnvoll, diese mit einem Facharzt oder einem Psychologen zu besprechen. Dieser kann dir helfen, die Auslöser herauszufinden oder eine zugrundeliegende Schlafstörung behandeln, die die Ursache sein könnte. 

In unserem Artikel: Autogenes Training zum Einschlafen findest du einfache Übungen, die helfen, zur Ruhe zu kommen, Ängste, Nervosität und Anspannung abzubauen und leichter in den Schlaf zu finden.

2. Fester Schlafrhythmus

Faktoren wie Zeitumstellungen, Nachtdienste oder Fernreisen können eine Schlafroutine und die innere Uhr leicht aus dem Gleichgewicht bringen. Die innere Uhr, auch zirkadianer Rhythmus genannt, steuert unseren natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus und sorgt dafür, dass wir uns tagsüber wach und nachts schläfrig fühlen. Ist unser Schlaf-Wach-Rhythmus gestört, kommt es zu Schlafstörungen und Schlaflosigkeit. Die Einhaltung eines Schlafrhythmus mit festen Schlafzeiten kann dazu beitragen, dass dein Körper jede Nacht zur gleichen Zeit entspannt und schlafbereit ist.

3. Ein warmes Bad nehmen 

Ein warmes Bad vor dem Schlafengehen kann beruhigend und ausgleichend wirken. Darauf deuten nun auch neueste Forschungsergebnisse hin. Die Wärme macht nicht nur müde, sie kurbelt auch die Durchblutung an, weitet die Gefäße und fördert damit den Nährstoff-Transport im Blut. Auf diese Weise werden Verspannungen gelöst, was wiederum Stress reduziert. Die Wassertemperatur sollte dabei 36 bis 38 Grad Celsius aufweisen. 

Die richtigen Badezusätze, wie LavendelMelisse oder Hopfen, können die wohltuende Wirkung noch verstärken. Unsere Favoriten findest du in unserem Artikel: Die besten Badezusätze für einen guten Schlaf .

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Quellen

National Sleep Foundation: The Stress-sleep Connection
Sleep Foundation: What Causes Restless Sleep?
MSD Manual: Schlaflosigkeit und starke Schläfrigkeit tagsüber