Nächtliche Übelkeit: Ursachen und Hilfe
Übelkeit ist zu jeder Zeit unangenehm, doch in der Nacht, wenn man eigentlich schlafen will, kann es besonders unangenehm sein. In unserem Artikel erfährst du, was nächtliche Übelkeit verursachen kann und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Übelkeit beschreibt häufig ein unangenehmes Gefühl im Oberbauch, welches mit Appetitverlust einhergeht. In einigen Fällen können weitere Symptome wie vermehrter Speichelfluss, übermäßiges Schwitzen, Bauchkrämpfe und Erbrechen dazukommen. Übelkeit ist keine eigenständige Krankheit, sondern vielmehr ein Symptom, das im Rahmen einer anderen Erkrankung auftritt. Zur Übelkeit oder zum Brechreiz kommt es, wenn das Brechzentrum im Gehirn milde stimuliert wird. Wird es stärker stimuliert, kommt es zum Erbrechen. Auslöser für die Stimulierung können unter anderem Schmerzen, Magen-Darm-Infektionen, Ekel oder Medikamente sein.
Sollte die Übelkeit daher regelmäßig auftreten oder über einen längeren Zeitraum anhalten und mit weiteren Symptomen wie starken Schmerzen im Bereich des Nabels oder der Leiste, Gewichtsverlust, Schwindel, übermäßigem Durst, Verwirrung, verschwommenes Sehen oder mit starken Unterleibsschmerzen einhergehen, wende dich bitte umgehend an einen Arzt.
Wir haben im Folgenden mögliche Ursachen für nächtliche Übelkeit zusammengefasst.
Nächtliche Übelkeit: Das sind die Ursachen
1. Zu üppiges Abendessen
Die Nahrungsmittel, die du vor dem Schlafengehen zu dir nimmst, können eine wichtige Rolle dabei spielen, wie sich der Körper in der Nacht und am nächsten Morgen fühlt. In vielen Fällen kann ein ungesundes, fettiges oder zu üppiges Abendessen der Grund für nächtliche Übelkeit sein.
Eine schwere Mahlzeit am späten Abend kann zu Verdauungsstörungen führen und den zirkadianen Rhythmus durcheinander bringen. Während unser Verdauungssystem in den Morgenstunden am aktivsten ist, arbeitet es am Abend und in der Nacht reduzierter, damit sich unser Körper auf die Erholung und Reparation der Organe zu konzentrieren kann. Nimmt man nun kurz vor dem Schlafengehen noch eine reichhaltige Mahlzeit zu sich, wird das Essen langsamer verdaut und bleibt daher länger im Magen-Darm-Trakt liegen. Das kann neben Schlafstörungen auch zu Übelkeit in der Nacht führen.
Darüber hinaus kann auch eine Lebensmittelvergiftung oder ein Magen-Darm-Infekt starke Übelkeit und Erbrechen in der Nacht verursachen. Auslöser sind meistens Bakteriengifte wie Salmonellen oder Staphylokokken.
2. Schwangerschaft
Übelkeit ist ein häufiges Symptom in der Schwangerschaft. Obwohl das flaue Gefühl meistens als Morgenübelkeit bezeichnet wird, kann es zu jeder Tageszeit auftreten. Grund dafür ist ein Anstieg der Hormone während der Schwangerschaft. Die gute Nachricht: In der Regel lindern sich die Beschwerden ab der 14. Schwangerschaftswoche.
3. Angstzustände und Stress
Psychischer Stress und Angstzustände können zu Magen-Darm-Beschwerden und Übelkeit führen. In belastenden Situationen schüttet der Körper vermehrt Stresshormone wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin aus. Mit ihrer Hilfe soll unser Organismus in Alarmbereitschaft versetzt werden, um sich auf einen möglichen Kampf oder eine mögliche Flucht einzustellen. Die Folge: Die Muskulatur wird stärker durchblutet und der Herzschlag beschleunigt. Gleichzeitig werden die Körperfunktionen heruntergefahren, die in dem Moment nicht gebraucht werden. Dazu zählt beispielsweise die Verdauung. Das kann zu Verstopfungen, aber auch zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Insbesondere in der Nacht können sich Angstzustände und Sorgen verstärken. Warum das so ist, erfährst du in unserem Artikel Warum scheinen Sorgen in der Nacht schlimmer?.
4. Medikamente
Übelkeit in der Nacht ist eine häufige Nebenwirkung von Medikamenten, insbesondere von Antibiotika, Aspirin, nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente oder Blutdruckmedikamenten. In einigen Fällen können auch eingenommene Nahrungsergänzungsmittel oder Vitamine Übelkeit verursachen.
Übelkeit nachts: Behandlung
Wenn die nächtliche Übelkeit anhält oder von anderen Symptome wie Erbrechen, Erbrechen von Blut, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder Anzeichen einer Dehydrierung (wie Schwindel, trockener Mund, übermäßiger Durst, Schwäche, dunkler Urin und seltenes Wasserlassen) begleitet wird, solltest du dich umgehend an einen Arzt wenden.
Tritt die Übelkeit ohne die genannten Symptome und nur gelegentlich auf, können einige Hausmittel helfen, deinen Magen zu beruhigen und das flaue Gefühl zu lindern oder zu verringern.
Hausmittel gegen akute Übelkeit
- Magenfreundliche Tees mit Pfefferminz, Ingwer, Kamille, Fenchel, Anis oder Kümmel trinken
- Vermeide Koffein, Alkohol, Zigaretten und große Mahlzeiten vor dem Schlafengehen
- Schlafe etwas erhöht und auf der Seite
- Pflanzliche Arzneimittel können effektiv und sanft Abhilfe schaffen
- Eine Wärmflasche oder ein Körnerkissen beruhigt den Magen und mildert Bauchschmerzen und Übelkeit
- Ingwer, Zitronen, Apfelessig sowie Möhren und andere ballaststoffreiche Lebensmittel haben eine antiemetische Wirkung und können daher den Brechreiz lindern und ein Erbrechen verhindern
- Auch frische Luft kann bei Übelkeit guttun
- Versuche, dich von äußeren Reizen abzuschirmen. Diese können nämlich die Übelkeit verschlimmern und Brechreiz auslösen.
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Quellen
MSD Manual: Übelkeit und Erbrechen
National Library of Medicine: Practical Perspectives in the Treatment of Nausea and Vomiting
Magen-Darm-Ratgeber: Übelkeit & Erbrechen – Symptome, Ursachen und Behandlung
University of Michigan Health: Medicines That Can Cause Nausea and Vomiting