Schlafprobleme

Hals- und Nackenschweiß in der Nacht. 3 Ursachen

Hals- und Nackenschweiß in der Nacht. 3 Ursachen

Wer generell in der Nacht schwitzt, kann etwas dagegen tun. Beispielsweise eine dünnere Decke nehmen oder den Pyjama auslassen. Was aber, wenn es in der Nacht ausschließlich zu Hals- und Nackenschweiß kommt? Wir sagen dir, welche Gründe hinter einem schwitzenden Hals stecken können.

Junge Frau leidet unter Hals- und Nackenschweiß.
Hals und Nackenschweiß hat häufig harmlose Ursachen, ist aber unangenehm. Bild: iStock/Doucefleur

Hals- und Nackenschweiß beiseite – generelles Schwitzen in der Nacht kommt häufiger vor. Auch wenn es für nächtliche Schweißausbrüche ernstere Ursachen geben kann, so sind die Gründe für Nachtschweiß oft harmlos. Meist ist die Bettdecke zu dick oder der Schlafanzug zu warm. Oder die generelle Schlaftemperatur ist einfach zu hoch.

Was aber, wenn man nur an Nacken und Hals schwitzt? Muss man sich dann Sorgen machen? Um es vorab direkt zu sagen: In den meisten Fällen nicht. Vor allem nicht, wenn das Schwitzen nach ein, zwei Nächten wieder verschwindet. Und wenn Hals- und Nackenschweiß häufiger auftreten? Wir nennen dir die Ursachen für einen schwitzenden Hals und sagen dir, was du dagegen tun kannst.

3 Gründe für Hals- und Nackenschweiß

Generell schwitzen wir jede Nacht einen guten halben Liter Feuchtigkeit aus. An Brustkorb, Hals und Nacken sind besonders viele Schweißdrüsen. Das bedeutet: Fangen wir an zu schwitzen, geschieht dies am Oberkörper besonders stark. Hier kommen drei Gründe für Hals- und Nackenschweiß.

1. Du hast kein atmungsaktives Kissen

Hast du dein Kopfkissen schon ein paar Jahre und plötzlich schwitzt du an Kopf und Hals? Dann ist vielleicht dein Kissen abgenutzt. Zwar hängt es auch stark von der Füllung des Kissens ab, aber Experten raten, Kopfkissen spätestens alle zwei Jahre auszutauschen. Denn dann fangen sie an, Wärme und Feuchtigkeit nicht mehr so gut abzuleiten und die Elastizität lässt nach. Hast du ein neues Kopfkissen und du schwitzt plötzlich nachts, dann ist es vielleicht aus einem nicht atmungsaktiven Stoff. Übrigens gibt es spezielle, kühlende Kopfkissen.

2. Du leidest an den Wechseljahren

Betrifft natürlich nur Frauen ab 50. Das Durchschnittsalter in Deutschland bei Beginn der Menopause ist 51 Jahre. Solltest du also in diesem Alter sein und plötzlich unter Hals- und Nackenschweiß leiden, kann es sein, dass deine Wechseljahre eingesetzt haben. Nächtliche Schweißausbrüche gehören in den Wechseljahren zu den häufigsten Symptomen und wie oben schon beschrieben sind am Oberkörper besonders viele Schweißrezeptoren. Gegen das nächtliche Schwitzen in den Wechseljahren gibt es übrigens zahlreiche Medikamente.

3. Dein Schlaf hat sich generell verändert

Wir alle machen im Leben verschiedene Phasen des Schlafs durch. Schlafen wir als Kind noch mehrmals am Tag und als Jugendlicher eher lange, verkürzt sich der Schlaf, je älter wir werden. Auch unser Metabolismus verändert sich im Laufe der Jahre und was letzte Woche noch eine angenehme Temperatur war, ist heute viel zu warm und bringt uns zum schwitzen. Experimentiere deshalb gerne einmal mit der Decke und der optimalen Schlaftemperatur. Die sollte nämlich im Optimalfall zwischen 16 und 19 Grad liegen. Sind dir 19 Grad zu warm, drehe die Temperatur runter.

Zuletzt sei gesagt, dass auch auch eine Krankheit der Auslöser für Hals- und Nackenschweiß sein kann. Sollten Schweißausbrüche und Nachtschweiß länger anhalten, suche besser deinen Arzt oder deine Ärztin auf und lasse die Ursachen abklären.

Das kannst du gegen den Schweiß tun

Natürlich gibt es auch ein paar Tipps, mit denen du dem nächtlichen Nackenschweiß beikommen kannst. Achte zum einen auf die oben genannte Schlaftemperatur um Nachtschweiß vorzubeugen. Außerdem kannst du bei offenem Fenster schlafen, wenn du in einer Gegend wohnst, in der es in der Nacht absolut still ist. Wichtig: Fährt bei dir nachts mal ein Auto vorbei oder es ist generell etwas lauter, lasse das Fenster besser geschlossen. Unser Artikel „Mit offenem Fenster schlafen? Diese Gründe sprechen dagegen“ erklärt warum. Im Winter solltest du nachts von einem offenen Fenster absehen. Die Gefahr ist zu groß, dass das Schlafzimmer auskühlt und sich Schimmel breitmacht.

Wichtig ist auch die Bettwäsche, die du nutzt. Von der Matratze über die Bettdecke bis hin zur Bettwäsche können viele kleine Stellschrauben genutzt werden, um das Schlafgefühl zu verbessern und Schwitzen zu minimieren. So ist Baumwolle wesentlich atmungsaktiver als synthetische Fasern. Seide kühlt noch einmal besonders und ist sogar für Allergiker geeignet. Die leiden nämlich – je nach Allergie – auch besonders unter Hals- und Nackenschweiß.

Abgrenzung zur Hyperhidrose

Bei einer Hyperhidrose schwitzen die Handflächen, Achselhöhlen und Fußsohlen stark. Meistens handelt es sich bei der erhöhten Schweißproduktion um eine normale Reaktion unseres Körpers auf Stress. Hals- und Nackenschweiß gehören nicht dazu und sind deshalb kein Teil einer Hyperhidrose.

Ist eine Hyperhidrose nicht auf normale Ursachen zurückzuführen, sollte ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden. Sie können dem übermäßigen Schwitzen nachgehen. Folgende nicht körperliche Ursachen können zu einer Hyperhidrose führen:

  • Stress
  • Medikamente
  • Angst
  • Körperliche Betätigung

Leider können auch verschiedene Erkrankungen zu einer Hyperhidrose führen. Darunter fallen:

Wie wird eine Hyperhidrose behandelt?

Das übermäßige Schwitzen durch eine Hyperhidrose kann mit verschiedenen Methoden behandelt werden. Tritt eine erhöhte Schweißproduktion im Zusammenhang mit einer anderen Erkrankung auf, ist vom Arzt oder der Ärztin zunächst einmal die Erkrankung zu behandeln. Bei generellem übermäßigen Schwitzen können folgende Therapien für Hilfe sorgen.

  • Eine Behandlung mit einer Aluminiumchloridhexahydrat-Lösung
    Dabei wird die Lösung auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Sie sorgt dafür, dass sich die Schweißkanäle verstopfen. Dadurch kann kein Schweiß mehr austreten. Sollte am besten nächtlich angewendet und morgens abgewaschen werden.
  • Eine Leitungswasseriontophorese
    Hierbei werden die schwitzenden Stellen in einen Behälter mit Leitungswasser gehalten, durch den Strom fließt. Die Behandlung wird nur angewendet, wenn die Aluminiumchloridhexahydrat-Behandlung nicht anschlägt und kann mehrere Monate beanspruchen.
  • Eine Behandlung mit Anticholinergika
    Hierbei handelt es sich um Medikamente, die oral eingenommen werden und die das Schwitzen verringern. Dabei können allerdings Nebenwirkungen auftreten, wie Mundtrockenheit, trockene Haut und Hautrötungen.

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Quelle:

MSD Manual: Hyperhidrose.