3 Lebensmittel, die dich am Einschlafen hindern können
Nicht nur die Psyche hat großen Einfluss auf unseren Schlaf. Auch bestimmte Lebensmittel können dazu beitragen, ob du gut oder schlecht schläfst. Wir nennen dir drei Lebensmittel, die du vor dem Einschlafen unbedingt meiden solltest. Zudem haben wir mit Ernährungsmedizinerin Dr. med. Meike Diessner über schlafraubende Lebensmittel gesprochen.
Du bist, was du isst! An diesem Spruch ist tatsächlich etwas dran. Besonders dann, wenn es am Ende des Tages ins wohlverdiente Bett geht. Denn nicht nur Sorgen und Probleme können die Schlafqualität beeinflussen, auch die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle. Das sieht auch Dr. med. Meike Diessner so: „Ernährung hat einen starken Einfluss auf unseren Schlaf. Positiv wie negativ. Wer sich gut ernährt, hilft dem Körper dabei, zu entspannen, schläft schneller und auch tiefer ein. Das steigert Regeneration und Erholung über Nacht und lässt uns mit mehr Energie in den neuen Tag starten.“
Möchtest du gut schlafen, solltest du unbedingt öfter schlaffördernde Lebensmittel wie Hering, Avocados und Bananen essen. Meike Diessner wird konkreter: „Grundsätzlich kann man sagen, dass leicht Verdauliches am Abend den Schlaf unterstützt, ebenso die Aminosäure namens Tryptophan. Sie ist die Vorstufe von Serotonin, woraus unser Körper wiederum Melatonin bildet. Das Hormon steuert unseren Tag-und-Nacht-Rhythmus und sorgt dafür, dass wir müde werden.“
Um welche Lebensmittel du besser einen Bogen machen solltest, erfährst du hier.
3 Lebensmittel, die dich am Einschlafen hindern können
Zartbitterschokolade
Vor allem der hohe Kakaoanteil und der niedrige Zuckergehalt machen dunkle Schokolade deutlich gesünder als Vollmilchschokolade. Außerdem ist Zartbitterschokolade reich an Antioxidantien. Doch so verlockend Schokolade am Abend auch ist, die Süßigkeit kann dich tatsächlich am Einschlafen hindern. Was viele nicht wissen oder sogar vergessen: Zartbitterschokolade enthält tatsächlich Koffein und sollte am Abend lieber gemieden werden.
Blattsalat
Gerade bei einer figurbewussten Ernährung kommt am Abend häufig ein leckerer Blattsalat auf den Tisch. Doch auch hier müssen wir dich enttäuschen. Denn wie Zartbitterschokolade wirkt sich leider auch Blattsalat eher kontraproduktiv auf deine Schlafqualität aus. Bei der Verdauung entstehen als Nebenprodukt oft viele Gase. Da wir uns am Abend aber eher weniger bewegen, können die entstehenden Gase nicht optimal vom Körper abtransportiert werden. Die Folge? Du schläfst mit einem Blähbauch ein. Unangenehm und schmerzhaft!
Alkohol
Wer mal wieder zu tief ins Glas geschaut hat, kennt die Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum nur zu gut. Neben Kopfschmerzen und Übelkeit hat der Körper häufig auch mit Schlafentzug zu kämpfen. Denn Alkohol verkürzt nicht nur die Schlafzeit, er lässt uns auch unruhiger und weniger tief schlafen. Schuld daran sind vor allem der übermäßige Harndrang und das unstillbare Durstgefühl in der Nacht.
Tipp: Du möchtest deinen Schlaf verbessern, weißt aber nicht wie? Wir kennen 10 nützliche Tipps, mit denen es dir garantiert gelingt.
Zwei Fragen an Dr. med. Meike Diessner
MeinSchlaf: Frau Doktor Diessner, wie stark ist der Einfluss von Essen auf unseren Schlaf?
Dr. med. Diessner: Ernährung hat einen starken Einfluss auf unseren Schlaf. Positiv wie negativ. Wer sich gut ernährt, hilft dem Körper dabei, zu entspannen, schläft schneller und auch tiefer ein. Das steigert Regeneration und Erholung über Nacht und lässt uns mit mehr Energie in den neuen Tag starten.
Grundsätzlich kann man sagen, dass leicht Verdauliches am Abend den Schlaf unterstützt, ebenso die Aminosäure namens Tryptophan. Sie ist die Vorstufe von Serotonin, woraus unser Körper wiederum Melatonin bildet. Das Hormon steuert unseren Tag-und-Nacht-Rhythmus und sorgt dafür, dass wir müde werden. Nehmen wir Melatonin selbst, vor allem aber die Vorstufen über die Nahrung auf, helfen wir unserem Körper, zur Ruhe zu kommen und auf natürliche Weise müde zu werden.
Eine grundsätzlich ausgewogene Ernährung trägt laut Studien ebenfalls dazu bei, dass wir besser schlafen. Konkret wurde geschlussfolgert, dass ein Ernährungsmix aus 56 Prozent Kohlenhydraten und jeweils 22 Prozent Proteinen und gesunden Fetten dazu führte, dass sich die Einschlafphase der Probanden verkürzte. Das entspricht übrigens ungefähr meiner „Schlank-und-Schön-Formel“, die ich in meinem Buch „Natürlich schlank“ vorstelle und erkläre. Der Makro-Mix muss dafür natürlich nicht penibel und prozentual ausgerechnet werden, das würde uns wohl auch eher Schlaf und Nerven rauben. Wer sich aber daran orientiert, steigert die Chancen, besser durchzuschlafen und weniger häufig aufzuwachen.
MeinSchlaf: Gibt es gutes und schlechtes Essen für Schlaf?
Dr. med. Diessner: Auf jeden Fall: Neben der Aminosäure Tryptophan wirken sich offenbar auch Omega-3-Fettsäuren positiv auf den Schlaf aus. Denn auch sie bilden Serotonin, woraus dann wieder das „einschläfernde“ Melatonin wird. Lebensmittel für „guten Schlaf“ sind zum Beispiel Eier, Sojabohnen, Milchprodukte (die ich aus anderen Gründen aber nur bedingt empfehle), Avocados, fetter Seefisch wie Hering, Kichererbsen (aufpassen, können unter Umständen auch blähend wirken), Cashews und auch Walnüsse. Eine gute direkte Melatonin-Quelle sind laut einer Studie Sauerkirschen, die dazu noch Muskelkater vorbeugen können. Beruhigende Tees aus Hopfen, Baldrian oder Passionsblumenkraut können ebenfalls helfen.
Meiden sollten wir neben zu üppigen und fetten Speisen alles mit Koffein, klar. Aber auch Ingwer und scharfe Speisen heizen unserem Stoffwechsel am Abend zu sehr ein und können uns um den Schlaf bringen. Auch Lakritz ist nicht unbedingt geeignet als Betthupferl: Es besteht aus der Süßholzwurzel, die unseren Blutdruck anregen kann. Und ein weiterer Irrtum: Alkohol verbessert den Schlaf nicht.
Dr. med. Meike Diessner ist Ernährungsmedizinerin (DGEM) und Spezialistin für konservative und integrative Orthopädie, Akupunktur, Ernährungsmedizin, Sportmedizin, Manuelle Medizin und Naturheilverfahren. Vor kurzem veröffentlichte sie ihr Buch „Natürlich schlank: Gesund abnehmen mit Clean Eating“.