Schlafprobleme

Einschlafstörungen: Darum sind Frauen häufiger betroffen 

Einschlafstörungen: Darum sind Frauen häufiger betroffen 

Schlafprobleme sind in Deutschland mittlerweile zu einem richtigen Volksleiden geworden. Dabei leiden Frauen doppelt so häufig unter Einschlafstörungen wie Männer. Warum das so ist, erfährst du in unserem Artikel. 

Junge Frau leidet unter Einschlafstörungen und sitzt neben einem schlafenden Mann im Bett.
Frauen sind häufig von Einschlafstörungen betroffen. Bild: iStock/fizkes

Der durchschnittliche Erwachsene benötigt sieben bis neun Stunden Schlaf pro Nacht. Für manche Menschen ist das jedoch eher ein ferner Traum als Realität. Weniger als zwei Drittel aller Frauen kommen tatsächlich auf die empfohlene Schlafdauer pro Nacht. Einschlafstörungen und schlechter Schlaf kann wiederum zu Tagesmüdigkeit und zu einer Reihe von körperlichen und mentalen Erkrankungen führen.

Einschlafstörungen und Schlaflosigkeit tritt bei Frauen wesentlich häufiger auf als bei Männern – das wurde in zahlreichen Studien festgestellt. Einigen Schätzungen zufolge liegt das Gesamtrisiko für Schlaflosigkeit bei Frauen sogar um 40 Prozent höher als bei Männern. Aber woran liegt das? Hier sind vier häufige Ursachen.

Darum leiden Frauen häufiger unter Einschlafstörungen

1. Hormonproduktion

Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen Hormonen und Einschlafstörungen. Vor allem die Hormone Melatonin und Serotonin spielen eine wesentliche Rolle für unseren Schlaf-Wach-Rhythmus und dessen fehlerfreier Funktion. Menstruation, Schwangerschaft und Wochenbett, Wechseljahre – der weibliche Körper unterliegt starken hormonellen Schwankungen, bei denen dann nicht genügend Melatonin und Serotonin produziert werden.

Neben Schlafstörungen in der Schwangerschaft und in den Menopause wird häufig auch von Schlafproblemen in Zusammenhang mit der Menstruation berichtet. Steigende und fallende Östrogen- und Progesteronspiegel können im Laufe eines Monats körperliche und emotionale Veränderungen hervorrufen, die die nächtlichen Schlafphasen verändern können.

2. Frauen schlafen leichter als Männer 

Darüber hinaus schlafen Frauen evolutionär bedingt leichter als Männer. Das hat zur Folge, dass sie leichter durch Geräusche in ihrem Schlaf gestört werden und dementsprechend häufiger aufwachen. Mit einem niedrigen Schwellenwert für Umgebungsgeräusche sorgt die Natur dafür, dass Frauen nachts hören, sobald ihr Nachwuchs aufwacht oder weint. 

3. Schlafgeräusche des Partners 

Zu den Umgebungsgeräuschen gehören allerdings auch die Schlafgeräusche des Partners. Schnarchen kann demnach auch ein Grund sein, warum Frauen häufiger mit Einschlafstörungen zu kämpfen haben und sogar unter Insomnie leiden. Forschungsergebnisse aus dem Jahr 2017 zeigten, dass Frauen mit einem Partner an ihrer Seite unruhiger und kürzer schlafen.

Dabei ist es nicht so, dass Frauen weniger Schnarchen. Im Gegenteil, neuste Studien zeigen, dass Frauen sogar häufiger schnarchen als Männer. Allerdings schnarchen Männer zum einen wesentlich lauter – und leiden auch häufiger unter Atemaussetzern im Schlaf (Schlafapnoe) – zum anderen schlafen Männer tiefer und fester (siehe Punkt zwei).

4. Frauen grübeln häufiger

Ja, es stimmt: Frauen leiden häufiger unter Kopfkino als Männer und sind deswegen auch häufiger von Einschlafstörungen betroffen. Warum Frauen nachts häufiger grübeln als Männer ist noch nicht vollständig geklärt. Forschende gehen aber auch hier von den Hormonen als Übeltäter aus. Zumal nachts der Serotonin- und Dopaminspiegel generell niedrig ist und der Melatoninspiegel hoch. Und Melatonin kann nicht nur Schlafhormon, sondern auch Grübelhormon genannt werden, denn es wirkt sich dämpfend auf unser geistiges Wohlbefinden aus.

Was du bei Einschlafschwierigkeiten tun kannst, verrät unser Artikel über die richtige Schlafhygiene.

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