Atemnot in der Nacht: Ursachen, Symptome und Hilfe
Wer unter Atemnot in der Nacht leidet, hat das Gefühl, nachts nicht genügend Luft zu bekommen. Eine sogenannte Dyspnoe kann ein Symptom für viele Erkrankungen sein. Welche das sind, welche Ursachen dahinterstecken und was du selber dagegen tun kannst, erklären wir hier.
Was ist eine Dyspnoe?
Dyspnoe, auch bekannt als Kurzatmigkeit oder Atemlosigkeit, wird häufig als ein starkes Engegefühl in der Brust, Luftnot, Atemnot, Atemlosigkeit oder ein Gefühl des Erstickens beschrieben.
Eine kurzweilige Atemnot kann nach körperlicher Anstrengung oder Belastung normal sein (Belastungsdyspnoe). Sie verschwindet in der Regel wieder, sobald die Person zur Ruhe kommt und ist nicht gefährlich. Eine plötzlich und unerwartet auftretende Atemnot, ohne ersichtlichen Grund, kann ein Warnzeichen für eine Grunderkrankung sein. Das Problem kann im Herzen oder in der Lunge liegen, aber auch Panikattacken, Angstzustände oder eine Fettleibigkeit können diese begünstigen.
In einigen Fällen kann die Kurzatmigkeit auch nachts auftreten. Tritt diese regelmäßig und plötzlich während des Schlafs auf, kann eine paroxysmale nächtliche Dyspnoe (PND) dahinterstecken. Dieser oft von Panik begleiteter plötzlicher Anfall von Luftnot oder Husten ist ein Anzeichen einer schweren Herzinsuffizienz. Während eine einfache Orthopnoe (Kurzartigkeit, die auftritt, wenn man flach liegt) durch aufrechtes Sitzen und mit an der Seite des Bettes baumelnden Beinen gelindert werden kann, bleiben die Beschwerden in den Atemwegen bei einer PND bestehen.
Das könnte dich auch interessieren:
Atemnot in der Nacht: Das sind die Symptome
Die Symptome einer Dyspnoe (Luftnot, Atemnot) können zwar unterschiedlich sein, betroffene Personen haben jedoch oft das Gefühl nicht genügend Luft zu bekommen, zu ersticken oder erleben ein Engegefühl oder Brennen in der Brust. Dies kann Beklemmung oder sogar Todesangst auslösen. Atemnot wird in den meisten Fällen von einer ungewöhnlich raschen, flachen oder geräuschvollen Atmung begleitet. Um die Atemleistung zu verbessern, setzen sich die von Luftnot Geplagten typischerweise auf und beugen sich nach vorne, während sie sich mit den Armen abstützen.
Obwohl es normal ist, gelegentlich unter Atemnot zu leiden, beispielsweise nach intensiver körperlicher Betätigung, sollte man diesem Symptom nachgehen, wenn es zu untypischen Zeiten, wie etwa mitten in der Nacht, auftritt. Dann könnte es ein Anzeichen für eine Erkrankung sein.
Atemnot nachts: Welche Ursachen gibt es?
Da die Ursachen für nächtliche Atemnot vielfältig sind, ist es schwierig, genau zu bestimmen, was die nächtliche Routine stört. Einige mögliche Erklärungen sind Blutarmut, Asthma, Allergien, Skoliose, Herzmuskelentzündung, Probleme in der Lunge, Krebs bis hin zu Stress oder psychischen Belastungen.
Asthma ist eine chronische Lungenerkrankung, die zu Atemnot in der Nacht führen und das Leben für die betroffenen Personen unerträglich machen kann. In unserem Artikel Schlafen bei Asthma geben wir Tipps, wie du nächtlichen Asthmaanfällen vorbeugen kannst.
Einer weiterer häufiger Grund für Kurzatmigkeit in der Nacht ist die Schlafapnoe, eine potenziell schwerwiegende Schlafstörung, bei der die Atmung immer wieder aussetzt. Weitere Informationen zur Schlafapnoe, kannst du in unserem ausführlichen Artikel zu Schlafapnoe nachlesen.
Sollte sich die nächtliche Atemnot verschlimmern, länger anhalten und im Zusammenhang mit blauen Lippen oder Fingern, Schwellungen in den Füßen, grippeähnlichen Symptomen, Keuchen oder Geräuschen beim Atmen auftreten, begeben Sie sich sofort in ärztliche Behandlung.
Das kannst du selber gegen nächtliche Atemnot tun
Zuallererst: Suche bei starker Atemnot immer sofort einen Arzt auf! Eine umfassende Abklärung und eine Therapie nächtlicher Dyspnoe ist wichtig und sollte unbedingt geklärt werden.
Nächtliche Dyspnoe kann dich daran hindern, richtig zu schlafen und deine allgemeine Gesundheit beeinträchtigen. Das kannst du selber gegen Atemnot tun:
1. Kutschersitz
Eine Übung, die hilfreich ist, wenn du unter akuter Atemnot leidest ist der sogenannte „Kutschersitz“. Setze dich dazu auf die Vorderkante eines Stuhls und beuge dich mit dem Oberkörper nach vorne. Lege die Unterarme auf die Oberschenkel und lass die Hände locker hängen. Krümme den Rücken wie eine Katze. Indem du deinen Oberkörper mit den Armen abstützt, nimmst du das Gewicht der Schultern von deinem Brustkorb, sodass du freier atmen kannst.
2. Ruhe bewahren
Wer aufgrund einer Panikattacke unter Atemnot leidet, atmet kurz und flach in den Brustkorb hinein. Auch wenn es schwerfällt, sollten betroffene Personen unbedingt versuchen, Ruhe zu bewahren. Angst und Panik können die Luftnot weiter verschlimmern. Nimm eine Körperhaltung ein, die das Atmen erleichtert (wie den Kutschersitz). Auch bewusstes Atmen kann helfen, die Atmung wieder zu normalisieren. Hier findest du Atemübungen, die beim Einschlafen helfen.
3. Frische Luft
Auch frische Luft kann unter Umständen helfen. Kühle, frische Luft enthält mehr Sauerstoff als warme und kann eine Dyspnoe mildern. Geh dazu kurz nach draußen oder öffne ein Fenster.
Du möchtest noch mehr über das Thema Schlaf erfahren? Dann folge uns auf Instagram, Facebook und Pinterest oder tausche dich mit anderen Lesern in unserem Forum aus.
Quellen
MSD Manual: Kurzatmigkeit
Sleep Foundation: Paroxysmal Nocturnal Dyspnea
Zentrum für Schlafmedizin AG: Nächtliche Dyspnoe (Aufwachen mit Atemnot und Erstickungsangst)
Mayo Clinic: Shortness of breath