Welche Sportart hilft am besten bei Schlafstörungen?
Es ist kein Geheimnis, dass Sport zu einem längerem, erholsamen und tieferem Schlaf verhilft. Aber ist eine bestimmte Art von Bewegungen besser als andere, wenn es um den Schlaf geht? Wir klären auf.
Der Zusammenhang zwischen Bewegung und Schlaf wurde im Laufe der letzten Jahre eingehend untersucht. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Sport das Immunsystem stärkt, die Stimmung verbessert und schlafbezogene Probleme sowie Stress lindern kann. Forscher*innen der Iowa State University haben nun die Zusammenhänge zwischen Bewegung, Schlaf und kardiovaskulärer Gesundheit untersucht. Dabei wollte man herausfinden, welche Sportart bei Schlafstörungen besser schlafen lässt und zu einer ausreichenden Erholung beitragen kann.
Studie mit über 400 Teilnehmern
In der Studie teilten die Wissenschaftler über 400 übergewichtige Menschen, die eine sitzende Tätigkeit ausübten, einen höheren Blutdruck und wiederkehrende Schlafstörungen hatten, nach dem Zufallsprinzip in vier Gruppen ein. Die erste Gruppe machte keinen Sport, die zweite Ausdauer-Training wie Laufen oder Radfahren, die dritte absolvierte Krafttraining und die vierte kombinierte Ausdauer- und Krafttraining. Zu den Kraftübungen zählten beispielsweise Bein-, Bauch-, Schulter- und Brustpresse, Pulldown, Beinstrecker sowie Übungen zur Streckung des unteren Rückens. Während der einjährigen Studie absolvierten die Gruppen dreimal wöchentlich 60-minütige Trainingseinheiten. Dabei gaben sie Auskunft über ihre Schlafqualität, Schlafdauer, Einschlafzeit und nächtliche Unruhezustände.
Jede Bewegung ist wichtig für die Schlafhygiene
Am Ende der Untersuchung konnte festgestellt werden, dass die Teilnehmer des Krafttrainings im Durchschnitt 40 Minuten länger pro Nacht schliefen, während sich die Schlafdauer der Gruppe mit aerobem Training um 23 Minuten verlängerte. Die Gruppe mit kombiniertem Training erfuhr etwas weniger signifikante Veränderung und verzeichnete eine Verlängerung der Schlafdauer um 18 Minuten. Darüber hinaus verkürzte sich die Einschlafzeit der Kraftsport-Gruppe um gut drei Minuten. Kurioserweise verbesserte sich auch die Schlafqualität der Kontrollgruppe, die keinen Sport betrieb.
Krafttraining verlängert den Schlaf
Grund für die Verbesserung der Schlafhygiene sind die kleinen Muskelrisse, die beim Kraftsport anstehen. Diese Verletzungen benötigen Zeit zum Heilen und erfordern mehr Schlaf, so die Studienleiterin. Durch den starken Reiz, der beim Krafttraining entsteht, wird ein stärkeres Signal an das Gehirn gesendet, dass die Person mehr und tieferen Schlaf benötigt als jemand, der moderates Ausdauertraining ausübt.
Fazit: Zwar sind sowohl Ausdauer- als auch Krafttraining wichtig für die allgemeine Schlafhygiene, die Ergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass insbesondere Krafttraining am besten gegen Schlafstörungen wirkt.
In manchen Fällen kann Sport jedoch den Schlaf erschweren. Wann dies der Fall ist, erfährst du hier.
Quellen: news.iastate.edu