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Warum zu viel Kaffee müde machen kann

Warum zu viel Kaffee müde machen kann

Für viele gehört der frisch aufgebrühte Kaffee zur täglichen Morgenroutine, um wach und energiegeladen in den Tag zu starten. Auch ein Espresso wird gerne getrunken, um dem Nachmittagstief zu entfliehen. Doch Koffein kann auch eine gegenteilige Wirkung auf unseren Körper haben. Warum uns Kaffee manchmal müde macht, erfährst du hier. 

Zu viel Kaffee kann müde machen. Bild: iStock

Kaffee blockiert Adenosin

Unser Körper produziert auf natürliche Weise eine Chemikalie namens Adenosin, einen Neurotransmitter, der für die Entstehung von Müdigkeit verantwortlich ist. Adenosin-Moleküle binden sich an spezielle Rezeptoren im Gehirn und leiten damit das Signal „Ich bin müde“ an den Körper weiter.

Trinken wir Kaffee, gelangt das Koffein in unseren Blutkreislauf. Sobald es das Gehirn erreicht hat, bindet sich Koffein an die Adenosinrezeptoren und verhindert damit, dass dieser Botenstoff seine schlaffördernde Wirkung entfalten kann. Adenosin reichert sich jedoch im Körper weiterhin an. Sobald die Wirkung des Koffeins nachlässt, wird der Körper mit dem angesammelten Adenosin bombardiert. Es kommt zu einem Anstieg von Müdigkeit und Schläfrigkeit. 

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Toleranz gegenüber Koffein

Wer regelmäßig Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke konsumiert, der kann möglicherweise eine Toleranz gegenüber der stimulierenden Wirkung von Koffein entwickeln. Ähnlich wie bei Alkohol kann sich bei regelmäßigem Konsum eine Toleranz gegenüber Koffein einstellen. Während Kaffee anfänglich die Stimmung sowie die Reaktionszeit und die körperliche Leitungsfähigkeit verbessern kann, hat der Konsum der gleichen Menge Koffein im Laufe der Zeit nicht mehr die gleichen Auswirkungen.

Das liegt daran, dass die Leber aufgrund des erhöhten Kaffeekonsums Proteine produziert, die das Koffein schneller abbauen. Darüber hinaus erzeugt der Körper mehr Adenosin, um die Auswirkungen des häufigen Koffeinkonsums auszugleichen, da das Koffein die Adenosinrezeptoren blockiert. Folglich wird mehr Kaffee getrunken, um die positiven und anregenden Effekte des Getränks zu nutzen. Dies kann wiederum negative Auswirkungen auf deine Schlafqualität haben und zu erhöhter Tagesmüdigkeit führen.

Eine aktuelle Studie, die in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift in „Neuropsychopharmacology“ veröffentlicht wurde, zeigte zudem, dass ein erhöhter Kaffeekonsum lediglich dazu beiträgt, die Ermüdungserscheinungen zu normalisieren, die durch den Koffeinentzug, etwa über die Nacht hinweg, auftreten. Demnach sind starke und regelmäßige Kaffeekonsumenten nicht wacher als Kaffee-Abstinenzler. 

Aber: Wer nicht auf seinen Kaffee verzichten, aber trotzdem fit sein möchte, der sollte einen sogenannten Coffee-Nap ausprobieren. Bei dieser Art von Nickerchen trinkt man erst eine Tasse Kaffee und legt sich danach für 20 Minuten hin. Wichtig ist jedoch, nicht mehr als 20 Minuten zu schlafen, da dein Körper sonst in die Tiefschlafphase fällt. Warum eine Tasse Kaffee kurz vor einem Powernap die Vorteile von Koffein und Schlaf noch verstärken kann, erfährst du in unserem Artikel Darum ist ein Kaffee-Nickerchen besser als jeder Powernap.

In unserem Artikel Ständig müde: 3 Übungen zum Wachwerden zeigen dir Übungen, mit denen du sofort wach und energiegeladen bist – auch ohne Koffein.

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