Studie: Darum brauchen Frauen mehr Schlaf als Männer
Dass Frauen mehr Schlaf brauchen als Männer, dürften viele schon erahnen. Ein Wissenschaftler der Loughborough Universität in Großbritannien hat in einer Studie nun den Beweis gefunden. Und der Grund für die längere Schlafdauer dürfte den Frauen schmeicheln.
Ausreichend Schlaf in der Nacht ist essenziell für unsere Gesundheit. Der Grund: Guter Schlaf stärkt unser Immunsystem und ist an vielen lebenswichtigen Prozessen beteiligt. Auf zu wenig Schlaf reagiert unser Körper daher mit verschiedenen Symptomen wie Konzentrationsprobleme, Kopfschmerzen oder verringerter Leistungsfähigkeit.
Generell gilt eine Schlafdauer zwischen sieben und neun Stunden pro Nacht als optimal – doch es gibt Hinweise darauf, dass Frauen einige Minuten mehr Schlaf pro Nacht brauchen könnten als Männer. Aber woran liegt das?
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Darum brauchen Frauen mehr Schlaf
Laut Professor Jim Horne, dem Leiter des Sleep Research Centers der Loughborough Universität in Großbritannien, brauchen Frauen mehr Schlaf als Männer – genauer gesagt 20 Minuten pro Nacht. Gegenüber der britischen Daily Mail erklärte er, dass das Gehirn einer Frau komplexer sei, da es viele Dinge gleichzeitig ausführen müsse, wodurch ein höheres Schlafbedürfnis entstehe. Das sogenannte Multitasking ist laut dem Wissenschaftler dafür verantwortlich, dass Frauen nachts mehr Schlaf brauchen.
Da dieser unter anderem für die Regeneration unseres Gehirns zuständig ist, haben Gehirne, die tagsüber intensiver arbeiten, ein höheres Schlafbedürfnis und bräuchten mehr Schlafzeit. Das Forscherteam um Horne geht davon aus, dass nicht einmal Männer in besonders anspruchsvollen Jobs mit viel Entscheidungsgewalt so viel Schlaf brauchen wie die durchschnittliche Frau.
Mythos Multitasking: Gibt’s das überhaupt?
Eine gern gestellte Frage: Gibt es Multitasking wirklich? Die Antwort ist ein eindeutiges Jein. Wenn mit Multitasking gemeint ist, dass unser Gehirn verschiedene Aufgaben parallel erledigen kann, dann ist das ohne weiteres möglich. Und unser Gehirn macht dies auch tagtäglich hunderte Male über Stunden ganz unabhängig vom Geschlecht. Beispielsweise, wenn wir gleichzeitig bremsen, die Kupplung treten und schalten.
Multitasking als Anzeichen von Effizienz ist allerdings ein Mythos. Zahlreiche Studien haben belegt, dass das Bearbeiten von zwei anspruchsvollen Aufgaben zur gleichen Zeit (beispielsweise schreiben und gleichzeitig singen) unser Gehirn zu stark beansprucht. Im Ergebnis werden wir bei beiden Aufgaben langsamer, als würden wir sie einzeln bearbeiten. Und: Statistisch sind beide Geschlechter gleich multitaskingfähig.
Powernap kann Müdigkeit vorbeugen
Wenn du ständig früh am Abend mit deinem Schlafbedürfnis kämpfst und kaum auf der Couch schon nach wenigen Minuten einschläfst, solltest du mittags vielleicht einen kurzen Powernap einlegen. Das Nickerchen ist nicht nur erfrischend, sondern kann auch deinen Abend verlängern.
Dafür musst du ihn allerdings richtig machen. Denn es kann bei einem Powernap auch einiges schiefgehen und dann bist du müder als vorher. Wie der optimale Powernap funktioniert, erfährst du in unserem Artikel: „Powernap: Mit diesen Tipps machst du ihn richtig“.
Frauen häufiger von Schlafstörungen betroffen
Trotz der Tatsache, dass Frauen mehr Schlaf brauchen könnten, sind sie häufiger von Schlafmangel betroffen als Männer. Dies ergab auch eine Studie der Universität Leipzig – ganze 42 Prozent der Teilnehmerinnen gab an, unter Schlafstörungen zu leiden. Im Gegensatz dazu waren es bei den männlichen Teilnehmern nur 29 Prozent, die angaben Schlafprobleme zu haben.
Insbesondere Frauen sollten also auf eine erholsame Nachtruhe achten, um Schlafmangel vorzubeugen. Durch diese fühlen wir uns am nächsten Morgen nicht nur erholter, sie kann in Kombination mit einem gesunden Lebensstil auch gesundheitlichen Problemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Depressionen vorbeugen.
Mehr zu diesem Thema findest du in unserem Artikel: „Einschlafstörungen: Darum sind Frauen häufiger betroffen“.
Frauen schnarchen weniger
Zwar leiden Frauen häufiger unter Schlafstörungen, dafür schnarchen sie weniger als Männer. Grund dafür ist das weibliche Geschlechtshormon Progesteron. Es strafft die Rachenmuskulatur, wodurch Schnarchen weniger auftritt. Während der Menopause baut sich das Hormon im weiblichen Körper ab. Ab dann schnarchen Frauen genauso häufig wie Männer.
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