Organuhr: Darum haben wir mehr als eine innere Uhr
Unsere innere Uhr steuert unseren Schlaf-Wach-Rhythmus. Durch sie weiß unser Körper, wann er schlafen und wann er aufwachen soll. Doch was, wenn wir mehr als eine innere Uhr hätten? Die chinesische Organuhr sagt genau das. Wir sagen, wie sie funktioniert.
Wir alle besitzen eine innere Uhr. Ohne, dass wir davon wissen, steuert sie unser ganzes Leben, denn sie sagt uns, wann wir müde werden und wann wir aufwachen sollen. Zirkadianer Rhythmus nennt man das. Doch diese Fähigkeit ist noch nicht alles. Schon einmal was von dem Prinzip der Eule oder Lerche gehört?
Dieses Prinzip sagt uns, wann wir gerne zu Bett gehen. Bist du eher Langschläfer oder eher Frühaufsteher? Auch dieses Verhalten wird von unserer inneren Uhr bestimmt. Laut traditioneller chinesischer Medizin (TCM) besitzt jedes Organ eine Uhr. Und diese Organuhr beeinflusst unsere innere Uhr. Wie funktioniert die Organuhr?
So funktioniert die Organuhr
Laut TCM und Organuhr durchlaufen unsichtbare Leitbahnen unseren Körper und versorgen unsere Organe mit Lebensenergie. Jedem Organ ist dabei ein Hauptmeridian zugeordnet. Alle zwei Stunden wird ein anderes Organ durch den Meridian mit besonders viel Lebensenergie durchflutet. Während der Durchflutungszeit kann man selbst die Organe besonders unterstützen, um den besten Effekt zu erzielen. Wir sagen dir, was du im Schlaf tun kannst.
23:00 bis 01:00 Uhr – Die Gallenblase
Das Stresshormon Cortisol wird heruntergefahren, Melatonin und Serotonin werden ausgeschüttet. Jetzt ist die beste Zeit, um schlafen zu gehen. Die Organuhr schenkt nun der Gallenblase besondere Aufmerksamkeit. Wer um diese Zeit isst oder Alkohol trinkt, schadet seinem Körper besonders. Deshalb gilt: Hier nichts mehr zu sich nehmen und am besten ins Bett gehen.
01:00 bis 03:00 Uhr – Die Leber
In dieser Zeit entgiftet die Leber und wird dementsprechend mit besonders viel Energie vom Körper versorgt. Die meisten Menschen durchlaufen hier gerade den ersten oder schon den zweiten Schlafzyklus, also die Zyklen, in denen sich unser Körper besonders erholt und viel Tiefschlaf benötigt. Übrigens entgiftet unsere Leber nur zu dieser Zeit. Deshalb sollte hier kein Alkohol getrunken werden.
03:00 bis 05:00 Uhr – Die Lunge
Laut Organuhr sollten Frühaufsteher die Zeit für einen wachmachenden Spaziergang nutzen. Denn die Lungen befinden sich nun im Reinigungsprozess und frische Luft tut ihnen nun besonders gut. Das kommt auch den Energiereserven zugute. Wer zu der Zeit noch schläft, muss nicht verzagen. Auch wer vor dem Zubettgehen noch gut gelüftet hat, profitiert von der guten Luft. Nur mit offenem Fenster sollte man nicht schlafen. Hier wiegen die Nachteile für das Herz stärker als die Vorteile für die Lunge.
05:00 bis 07:00 Uhr – Der Darm
Damit wir aus dem Schlaf erwachen, beginnt unser Körper die Melatoninausschüttung zu stoppen und Cortison zu produzieren. Das Stresshormon spielt eine entscheidende Rolle morgens beim Aufwachen. Viele Menschen müssen um diese Zeit auf die Toilette. Das liegt daran, dass unser Darm hier mit besonders viel Energie durchflutet wird.
Organuhr ist nicht wissenschaftlich belegt
Für die Wirksamkeit der Organuhr gibt es keine wissenschaftlichen Belege. Vielmehr handelt es sich bei ihr um traditionelle Erklärungsversuche für komplexe medizinische Vorgänge im menschlichen Körper. So entgiftet die Leber tatsächlich zwischen 01:00 Uhr und 03:00 Uhr nachts. Dies aber mit einer Durchflutung von „Lebensenergie“ zu erklären, ist mindestens problematisch, wenn nicht sogar schlicht und ergreifend falsch.
Du möchtest noch mehr rund um das Thema Schlaf erfahren? Dann folge uns auf Instagram, Facebook und Pinterest.