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Luzide Träume: So lernst du aktives Träumen

Luzide Träume: So lernst du aktives Träumen

Luzide Träume lassen dich Traumwelten aktiv erleben. Was oft zufällig geschieht, kann sich auch erlernen lassen. Und wenn du dauerhaft aktiv träumst, kann sich das positiv auf deine Kreativität und Leistungsfähigkeit auswirken.

Luzide Träume: Frau liegt mit hinter dem Kopf verschränkten Armen auf dem Bett und schläft.
Durch luzide Träume lässt sich die Kreativität steigern. Bild: iStock

Luzide Träume – auch Klarträume genannt – kommen häufiger vor, als gedacht. Über 80 Prozent der Menschen in Deutschland haben oder hatten mindestens einen Klartraum in ihrem Leben. Oft kommt es auf die individuellen Lebensumstände an, um luzide Träume auszulösen. Manchmal findet der erste Klartraum aber auch schon in der Kindheit statt.

Je früher Menschen mit luziden Träumen in Kontakt kommen, desto intensiver beschäftigen sie sich mit dem Thema. Inzwischen gibt es mehrere Techniken, wie man einen Klartraum aktiv hervorrufen kann. Sicherlich kann jeder einen eigenen Weg finden, aktiv zu träumen, wir nennen hier nur die drei bekanntesten Methoden.

Mit diesen Methoden kannst du luzide Träume einleiten

Um luzide Träume aktiv zu erleben, gibt es drei bekannte Techniken, die sich erlernen, beziehungsweise anwenden lassen. Welche das sind, stellen wir jetzt vor:

1. Klarheit gewinnende Techniken

Bei dieser Technik wirst du dir als Träumende/r entweder spontan oder geplant bewusst, dass du träumst. Dieses Erkenntnis erfolgt in der Regel erst während des Traumes. Du kannst das Erkennen der Traum-Situation aber auch üben. Stelle dir dafür mehrmals täglich ernsthaft und aktiv die Frage, ob du wach bist oder träumst.

Durch diese kritische Hinterfragung des eigenen Bewusstseinszustands, der während des Wachzustands eingeübt wird, kehrt die Fragestellung auch im Traum wieder und kann dann zum Auslösen eines Klartraums führen. Durch diese Technik lernst du auch besser, Traum-Anzeichen (beispielsweise Fliegen) zu erkennen, was wiederum zur Erkenntnis eines luziden Traums führt.

Generell werden bei Klarheit gewinnende Techniken, zwischen vier Einleitungstechniken in die Traumphase unterschieden:

  • Das Vermögen, eine geplante Aktion zu einem späteren Zeitpunkt auszuführen (prospektive Fähigkeit). Du nimmst dir vor, im Traum zu erkennen, dass du träumst.
  • Einen Realitäts-Check durchzuführen. Bist du wach oder träumst du?
  • Die Absicht, luzide Träume zu erkennen.
  • Und die Kombination aus Realitäts-Check und der Absicht einen Klartraum erkennen zu wollen.

Willst du wissen, in welcher Schlafphase wir am meisten Träumen? Unser Artikel über Schlafphasen verrät es dir.

2. Klarheit bewahrende Techniken

Diese Techniken sind eher für Fortgeschrittene geeignet. Also Personen, die luzide Träume schon mehrmals erlebten und für die dieser Zustand nichts Unbekanntes mehr ist:

Während des Einschlafens bist du dir deines wachen Zustandes und des baldigen Träumens bewusst und versuchst dir dieses Bewusstsein zu bewahren. Meist versinkt der Körper daraufhin in eine gewollte Schlafparalyse, bei der du anfängst zu träumen. Diese Technik kann für Unerfahrene unangenehm sein, da sie den Zustand der Schlafparalyse als unangenehm betrachten.

Meditation

Regelmäßiges Meditieren gilt als eine anerkannte Form, luzide Träume hervorzurufen. Mehrere Studien konnten einen Zusammenhang zwischen dem regelmäßigen Praktizieren von Meditationsformen und der Häufigkeit von luziden Träumen feststellen.

Besonders die Praxis der Achtsamkeits-Meditation hat sich als besonders geeignet für das Hervorrufen luzider Träume herausgestellt. Hierbei gibt es allerdings einen Unterschied: Der Klartraum wird nicht während des Schlafs hervorgerufen, sondern während des Wachzustands.

3. Luzide Träume durch Hilfsmittel

Du kannst auch verschiedene Hilfsmittel nutzen, um luzide Träume hervorzurufen. Es gibt zwei Arten von Hilfsmittel:

  1. Elektronische Hilfsmittel: Bei der Einleitung von luziden Träumen können verschiedene elektronische Hilfsmittel eingesetzt werden, mit deren Reize dir bewusst gemacht wird, dass du gerade träumst. Diese Hilfsmittel können Lichtsignale (visuelle Reize), Tonsignale (auditive Reize) oder schwache Stromreizung sein.
  2. Psychotrope Hilfsmittel: Verschiedene Medikamente können ebenfalls verwendet werden, um luzide Träume hervorzurufen. Beispielsweise eignen sich bestimmte Demenz-Präparate. Aber auch nikotinhaltige Präparate oder Nikotinersatz-Präparate, sowie alkoholhaltige Substanzen können Klarträume begünstigen. Auch von verschiedenen Stoffwechselpräparaten ist bekannt, dass sie luzide Träume begünstigen.

Achtung: Hilfsmittel – unerheblich ob elektronisch oder psychotrop – sollten du nur in Abstimmung mit deinem Hausarzt einsetzen. Vor allem die Einnahme von Medikamenten sollte streng überwacht und nur kurzzeitig stattfinden, um eine Abhängigkeit zu vermeiden.

So erkennst du luzide Träume

Für luzide Träume gelten ganz bestimmte Parameter. Nur wenn sich diese Erfüllen, handelt es sich wirklich um einen Klartraum. Die Kriterien sind:

  • Du musst dir darüber im Klaren sein, dass du träumst.
  • Du musst wissen, dass du in diesem Traum eine Entscheidungsfreiheit besitzt.
  • Bei dir muss eine Klarheit des Bewusstseins vorliegen (also kein Dämmerungs- oder Verwirrtheitszustand).
  • Du musst dir bewusst sein, dass du dir vorgenommen hast, luzide zu träumen.
  • Du bist dir über die Wahrnehmung bewusst (Hören, Riechen, Schmecken).
  • Du verstehst den Sinn des Traums.
  • Du kannst dich anschließend an den Traum erinnern.