Harndrang: Warum müssen wir immer Pipi vor dem Einschlafen?
Man ist dabei einzuschlummern und ins Land der Träume zu gleiten, doch plötzlich ist da dieser unangenehme Drang noch einmal zur Toilette zu müssen. Woher kommt dieser nervige Harndrang, der sich immer kurz vor dem Einschlafen meldet?
Unser Harndrang ist angeboren. Schon Babys und Kleinkinder besitzen ihn. Der Glaube, dass Menschen in frühen Jahren Windeln brauchen, um ihren Harndrang unter Kontrolle zu halten, ist ein Irrglaube, der sich in unserer westlichen Kultur tatsächlich aus Bequemlichkeit eingeschlichen hat.
In anderen Kulturen ist es durchaus üblich auf den Harndrang des Babys zu achten und es rechtzeitig abzuhalten. Windeln sind in anderen Teilen der Welt völlig unbekannt. Tatsächlich kann man schon bei Babys den Drang zum Pipimachen erkennen. Das machen sich immer mehr Eltern zu nutze, die die Windelfrei-Methode praktizieren.
Warum müssen wir Pipi vor dem Einschlafen?
Doch kommen wir zurück zum durchaus erwachsenen Pipi-Problem. So nervig der Harndrang kurz vor dem Zubettgehen auch sein mag, er hat eine wichtige Funktion. Unser Körper reduziert die Urin-Produktion während des Schlafs. Nur deswegen überstehen wir überhaupt die durchschnittlich sieben Stunden Schlaf pro Nacht pipifrei.
Allerdings nur knapp. Und weil unser Körper das weiß, aber eben nicht weiß, wie lange wir womöglich schlafen, schickt er uns kurz vor dem Zubettgehen noch einmal mit Harndrang auf die Toilette. Der Drang zum Pipimachen kann sich durch bestimmte Faktoren übrigens verstärken:
- Zu spätes Trinken: Spätestens zwei Stunden vor dem Zubettgehen sollten wir mit dem Trinken aufhören. Sonst kann es passieren, dass wir nachts doch noch einmal auf Toilette müssen. Oder der Harndrang am Morgen so stark ist, dass man es kaum noch auf die Toilette schafft.
- Koffein: Koffein stimuliert die Urinproduktion, weshalb wir besonders oft aufs stille Örtchen müssen, wenn wir Kaffee, Cola oder Energydrinks zu uns nehmen. Übrigens solltest du nach 16:00 Uhr keinen Kaffee mehr trinken, da sonst das Koffein das Einschlafen stören kann.
- Alkohol: Wen wundert es? Natürlich stimuliert auch Alkohol unsere Urinproduktion. Sogar noch stärker als Koffein. Und auch wenn wir jetzt hier die Spaßbremsen sind: Rein gesundheitlich solltest du Alkohol ganz aus dem Körper lassen, denn das Nervengift hat einen erheblichen Einfluss auf unsere Schlafqualität. Mehr dazu findest du in unserem Artikel: „Warum wir nach Alkohol nicht schlafen können“.
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