Erhöht ein langer Mittagsschlaf das Sterberisiko?
Gerade im Alter gehört ein langer Mittagsschlaf für viele zum Alltag. Dabei ist diese Angewohnheit gar nicht so gesund, wie wir immer dachten. Das zumindest legt eine chinesische Studie aus dem Jahr 2020 nahe.
Die ganze Welt redet vom Mittagsschlaf und wie gesund er doch wäre. Auch wir haben schon in unserem Artikel „Mittagsschlaf auf Chefanweisung?“ ein Plädoyer für das Nickerchen gehalten. Und jetzt legt eine chinesische Studie nahe, dass ein langer Mittagsschlaf ungesund sein soll?
Übrigens ist mit dem Mittagsschlaf nicht der sogenannte Powernap gemeint. Der gilt nach wie vor als sehr gesund, ist aber auch auf keine Tageszeit beschränkt. Ob vormittags, mittags oder nachmittags, ein Powernap kann immer gehalten werden. Wichtig ist, dass du ihn richtig machst.
Studie: Langer Mittagsschlaf erhöht Sterberisiko
Doch worum geht es genau? In der Studie der medizinischen Universität Guangzhou untersuchten die Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen Mittagsschlaf und dem Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dafür beobachteten sie ein knappes Jahr lang über 300.000 Studienteilnehmer.
Das Ergebnis: Von den 300.000 Probanden machten annähernd 39 Prozent mittags ein ausgedehntes Nickerchen. Bei Teilnehmern, die mittags mehr als 60 Minuten schliefen, erhöhte sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen signifikant. Dabei spielt aber auch die Beziehung zwischen Nachtschlaf und Mittagsschlaf eine Rolle.
Wir sagen: Ruhe bewahren. Eine Studie über die Dauer eines Jahres hat keine große Aussagekraft. Zudem wurden in der Studie hauptsächlich Frauen, Ältere und Langschläfer beobachtet. Um Allgemeingültigkeit zu besitzen, sollte eine Studie aber beispielsweise auch sämtliche Alters- und Geschlechtergruppen mit einbeziehen.
Langschläfer leben tatsächlich ungesünder. Sie nehmen beispielsweise schneller zu. Unser Artikel: „Diese 3 Schlaf-Fehler machen dick“ geht genauer auf dieses Phänomen ein.