Diese Einschlafzeit ist am gesündesten für dich – laut Studie
Der Zeitpunkt des Einschlafens hat entscheidene Auswirkungen auf unsere Gesundheit – das sagt zumindest eine aktuelle Studie.
Der individuelle Schlafbedarf unterscheidet sich zwar von Mensch zu Mensch, die meisten gesunden Erwachsenen brauchen jedoch durchschnittlich sieben bis neun Stunden Schlaf pro Nacht, um optimal zu funktionieren. Die vielfältigen Anforderungen im Berufs- und Privatleben können jedoch dazu führen, dass viele von uns mit wenig Schlaf auskommen (müssen) und sich insofern über ihre Schlafgewohnheiten kaum Gedanken machen. Unzureichender Schlaf und Schlafmangel werden allerdings häufig mit Herzinfarkten, Bluthochdruck und sogar Schlaganfällen in Verbindung gebracht. Dies ist seit langem wissenschaftlich belegt. Über den genauen Zeitpunkt des Schlafes ist bislang jedoch noch wenig bekannt.
Die beste Einschlafzeit ist zwischen 22 und 23 Uhr
Mittlerweile wurde in britischen Untersuchungen der Zusammenhang zwischen dem genauen Zeitpunkt des Schlafs und der Herzgesundheit erforscht. Dabei kam heraus, dass das Einschlafen zwischen 22:00 und 23:00 Uhr das Risiko von Herzerkrankungen senken kann. Wer früher oder später ins Bett geht, kann dazu beitragen, dass seine innere Uhr durcheinander gebracht wird, so die Forscher.
Die Studie, die im European Heart Journal veröffentlicht wurde, stützt sich auf Daten von mehr als 88 000 Teilnehmern der britischen „UK Biobank“-Studie, einer Langzeituntersuchung über die Auswirkungen von Umwelt- und genetischen Faktoren auf die Entwicklung von Krankheiten. Die Daten stammen aus den Jahren 2006 bis 2010. Zur Erfassung ihrer Daten dokumentierten die Studienteilnehmer ihren Lebensstil in detaillierten Fragebögen. Aus denen ging hervor, dass das Zubettgehen vor 22:00 Uhr und nach 23:00 Uhr mit einem höheren Risiko für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden war.
Die innere 24-Stunden-Uhr des Körpers
Und Warum? Das hat mit unserer inneren Uhr zu tun, die unter anderem den Schlaf reguliert. Der Körper verfügt über eine biologische Uhr, nach der verschiedene zirkadiane Rhythmen verlaufen. Unter einem zirkadianen Rhythmus versteht man biologische Ereignisse (wie die Änderungen der Körpertemperatur, Stoffwechselprozesse oder Hormonsynthese), die einem 24-Stunden-Zyklus folgen. Ein bekanntes Beispiel für einen zirkadianen Rhythmus ist das Schlafen in der Nacht und das Wachsein am Tag. Er dient dazu, periodisch durchgeführte Tätigkeiten wie Schlafen oder Nahrungsaufnahme in einem relativ konstanten Rhythmus durchzuführen. Bei richtiger Ausrichtung kann dieser Rhythmus einen erholsamen Schlaf fördern. Zu frühes oder besonders spätes Zubettgehen bringt jedoch unsere innere Uhr durcheinander, was wiederum entsprechende Nachteile für das Herz-Kreislauf-System hat.
Fazit: Zeitpunkt des Einschlafens ist bedeutsamer Faktor
Neu für die Forscher war vor allem die Erkenntnis, dass auch der Zeitpunkt des Einschlafens ein ebenso bedeutsamer Faktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist. Die Studie fand weiterhin heraus, dass eine Schlafenszeit nach Mitternacht das Risiko für Herzkrankheiten um 25 Prozent erhöht. Eine Bettruhe vor 22.00 Uhr war mit einem 24 Prozent höherem Risiko verbunden. Wer zwischen 22:00 und 23:00 Uhr ins Bett geht, hat demnach das geringste Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Des Weiteren wurde festgestellt, dass Frauen insgesamt deutlich mehr durch spätere Schlafenszeiten gefährdet waren als Männer.