Die besten Gewichtsdecken im Vergleich
Millionen Menschen in Deutschland schlafen schlecht – jeder Zehnte hat Schlafstörungen. Findest du nachts auch keinen Schlaf und fühlst dich morgens wie gerädert? Dann kann eine Gewichtsdecke helfen. Im Gegensatz zu einer normalen Bettdecke ist diese Decke deutlich schwerer und kann durch das leichte Druckgefühl dabei helfen, zu entspannen und besser zu schlafen.
Wir haben uns in einem Vergleich verschiedene Gewichtsdecken angeschaut. Worauf du beim Kauf einer solchen Decke achten sollten, welches Modell unser Vergleichssieger ist und was es sonst noch über diese speziellen Decken zu wissen gibt, liest du in unserem Test.
- Eine Gewichtsdecke kann bei Schlafstörungen oder Angstattacken helfen zu entspannen.
- Es handelt sich dabei um eine gemütliche Decke mit einer extra Füllung, die schwerer ist als eine normale Bettdecke.
- Sie soll einen festen, sensorischen Druck simulieren, wie er auch bei einer Umarmung vorkommt.
- Das Gewicht und der leichte Druck der Decke soll dabei helfen, dass man sich geborgen und entspannt fühlt und in der Nacht besser schlafen kann.
- Beim Kauf einer Therapiedecke ist vor allem das passende Gewicht, die richtige Füllung und die Größe wichtig.
Gewichtsdecken im Vergleich
Was ist eine Gewichtsdecke?
Gewichtsdecken, die auch – je nach Hersteller – Therapiedecken, Entspannungsdecken, sensorische Decken oder Gravity-Decken genannt werden, sind spezielle Bettdecken, die deutlich schwerer sind als normale Bettdecken und ein höheres Eigengewicht haben. Es gibt sie für Erwachsene und für Kinder. Die Decken bestehen meist aus Baumwolle oder Polyester und haben besondere Füllungen in Form von Plastik- oder Glaskügelchen, die sie schwerer machen.
Das Prinzip der Gewichtsdecke ist nicht neu, sondern schon länger bekannt. Bisher wurden diese Decken aber hauptsächlich in Krankenhäusern und im therapeutischen Bereich verwendet, da sie durch ihre Schwere einen therapeutischen Effekt auf den Körper haben sollen.
Ihr Gewicht soll dabei helfen, dass man sich nachts beim Einschlafen geborgen und sicher fühlt. Es beschwert gleichmäßig und soll so beruhigend wirken und einen entspannenden Effekt haben und dabei helfen, besser zu schlafen. Durch ihr Gewicht kann eine solche Decke also bei verschiedenen psychischen und körperlichen Problemen helfen:
- Ein- und Durchschlafstörungen, generelle Schlaflosigkeit
- Stress (starke körperliche und psychische Anspannung)
- Angstattacken und Panikattacken
- ADHS und ADS
- Autismus und Asperger-Syndrom
- Restless-Legs-Syndrom (z. B. aufgrund von Wechseljahren oder Chemotherapie)
Eine Therapiedecke kann übrigens nicht nur nachts helfen, sondern auch zum Schlafen abends auf dem Sofa oder auch tagsüber, wenn es nötig sein sollte. Außerdem lässt sich die Decke zu jeder Jahreszeit nutzen.
Eine Decke, viele Namen
Obwohl Gewichtsdecken schon seit Jahren im medizinische Bereich eingesetzt werden, sind sie den meisten Menschen noch unbekannt. Daher hat sich auch noch kein Name für diese Art Decken durchgesetzt. So hängt es am Hersteller und am Modell, wie die Decke benannt wird.
Doch ob Gewichtsdecke, Therapiedecke oder Gravity-Decke: Gemeint ist bei allen Modellen das Gleiche: Eine Decke, die den Schlaf durch ihr Gewicht verbessern soll. Gravity ist hier natürlich eine Anspielung auf die Gravitation der Erde.
Wie wirkt eine Therapiedecke?
Therapiedecken basieren auf der Wirkung der sogenannten Deep Pressure Touch Stimulation (DPTS). Dabei wird ein fester, sensorischer Druck simuliert, wie er auch bei einer Umarmung vorkommt. Dadurch wird in unserem Körper das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet, was uns besser schlafen lassen soll.
Dieser Druck hat gleich mehrere Vorteile:
- Das einengende Gefühl wird in der Nacht als sehr angenehm empfunden und erinnert an die Sicherheit und Geborgenheit im Mutterleib (aus diesem Grund nutzt man übrigens auch das Pucken bei Babys.)
- Der tiefe, gleichmäßige Druck auf den Körper soll im Schlaf einen beruhigenden Effekt auf das vegetative Nervensystem haben.
- Durch den Druck werden verschiedene Hormone, wie das Glückshormon Serotonin, das Kuschelhormon Oxytocin und das Schlafhormon Melatonin ausgeschüttet und der Cortisolspiegel, der für Stress verantwortlich ist, gesenkt. Serotonin wirkt sich dabei nicht nur positiv auf den Gemütszustand aus, es wird ebenfalls für die Produktion des Hormons Melatonin benötigt. Melatonin wiederum steuert unseren Schlaf-Wach-Rhythmus, macht uns müde und lässt uns schneller und tiefer schlafen.
Aber Achtung: Eine solche Entspannungsdecke ist nicht für jeden gleichermaßen geeignet. Menschen mit einem schwachen Kreislauf, einem fortgeschrittenen Diabetes Typ 2 oder diabetischem Fuß, einer Skoliose, Asthma oder Schlafapnoe sollten lieber keine Gewichtsdecken zum Schlafen verwenden.
Auch bei Kindern unter einem Jahr sollte eine Gravity-Decke sicherheitshalber nicht genutzt werden. Bei größeren Kindern ist eine Nutzung nur unter Aufsicht empfohlen.
Bei körperlichen Einschränkungen wie Nierenbeschwerden, Arthrose oder Bandscheibenvorfällen, solltest du zuerst mit einem Arzt Rücksprache halten, bevor du dir eine Gewichtsdecke zulegst.
Gewichtsdecken bei ADHS
Sich zu beruhigen und sich selbst zu regulieren, kann für Menschen mit ADHS eine Herausforderung sein. Die Abkürzung ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung und bezeichnet eine Verhaltensstörung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Für die betroffenen Personen kann sich die Welt häufig überwältigend anfühlen, da die Art und Weise, wie sie denken, sich verhalten und Reize verarbeiten beeinträchtigt ist. Gerade im Erwachsenenalter kommen dann Schlafstörungen besonders häufig vor.
Eine Gewichtsdecke kann einen beruhigenden und fokussierenden Effekt auf das zentrale Nervensystem haben, was ADHS-Betroffenen helfen kann, ihre Gedanken zu ordnen und zur Ruhe zu kommen. Die Decken können ebenfalls für Menschen mit Autismus, sensorischer Verarbeitungsstörung, Angst oder sogar PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) verwendet werden.
Doch Vorsicht: Bei Personen, die unter Autismus oder dem Asperger-Syndrom leiden, kann eine Gewichtsdecke den Schlaf zwar erheblich verbessern, das Gewicht kann aber auch zu Unwohlsein führen.
Darauf sollte man beim Kauf einer Gewichtsdecke achten
Bei der Auswahl einer persönlichen Decke mit Gewicht sind einige Kriterien wichtig, um die passende Decke zu finden.
Wie schwer sollte eine Gewichtsdecke sein?
Fragst du dich nun, wie schwer eine Therapiedecke ist? Grundsätzlich sind diese Decken in verschiedenen Schweregraden und mit verschiedenen Gewichten erhältlich. Es gibt sie mit Gewichten zwischen vier und zehn Kilogramm.
Allerdings spielt hierbei das eigene Körpergewicht eine große Rolle. Denn es gilt die Faustregel, dass die Decke immer ungefähr zehn Prozent des eigenen Körpergewichts wiegen sollte. Wenn man also beispielsweise 70 kg wiegt, sollte die Decke idealerweise 7 kg wiegen. Bei einem Kind mit 40 kg Gewicht darf die Decke entsprechend nur 4 kg auf die Waage bringen.
Viel mehr als zehn Prozent des Körpergewichts sollte die Decke nicht wiegen, da sie einen sonst behindern und beim Schlaf einschränken kann, wenn sie zu schwer ist. Ist sie hingegen zu leicht, wirkt sie lediglich wie eine normale Decke und hat keinen besonders entspannenden Effekt auf unseren Körper.
Welche Größe sollte die Therapiedecke haben?
Eine Gewichtsdecke sollte lieber kleiner oder gleich groß wie deine normale Bettdecke sein, aber nicht größer. Dadurch verteilt sich das Gewicht besser auf den Körper, anstatt von der Bettkante zu hängen.
Besonders ärgerlich wird es, wenn die Decke so groß ist, dass die Kugeln in der Nacht an den Rand rutschen. Dann ist der positive Effekt der Gewichtsdecke dahin. Achte deswegen darauf, nie eine zu große Decke zu kaufen. Um sicher zu gehen, kannst du die Decke auch testen.
Tipp: Viele Hersteller bieten passende Deckengrößen zu verschiedenen Bettgrößen an. Dann solltest du aber testen, ob dein Bezug auf die Decke passt.
Welche Füllung sollte die Gewichtsdecke haben?
Eine Decke mit Gewicht besteht meist aus zwei Komponenten, der schweren Innendecke und einem Deckenbezug. Die Füllung der Decke ist in abgesteppten/abgenähten Kammern über die Decke verteilt. Es gibt es verschiedene Arten von Füllungen:
- Kunststoffperlen
- Glasperlen oder Keramikperlen
- Naturbelassene Füllungen wie trockener Reis oder trockene Linsen
Naturbelassene Füllungen werden nur von sehr wenigen Herstellern und meist nur beim selbst nähen einer Gewichtsdecke verwendet. Füllungen mit getrocknetem Getreide, Reis oder Linsen sind zwar günstig, aber auch unhygienisch, schwer zu reinigen und vom Preis meist teurer.
Im Handel sind die Decken daher meist entweder mit Kunststoff- oder Glasperlenfüllung erhältlich. Um für dich die ideale Füllung zu finden, solltest du die Decke testen und das Modell dann notfalls umtauschen. Das bessere Gefühl bieten meist aber Glasperlen. Mach einfach kurz einen Test für dein Gefühl.
Kunststoffperlen sind die am häufigsten verbreitete Füllung. Sie bestehen in der Regel aus BPA-freiem Polypropylen, das ungiftig und als Deckenfüllung absolut unbedenklich ist. Kunststoffperlen sind leichter als Glasperlen und daher auch etwas größer, da sie eine größere Masse benötigen, um das nötige Gewicht zu erreichen. Daher haben Decken mit Kunststoffperlen in der Regel etwas mehr Füllung. Ein Vorteil der Decken mit Kunststofffüllung ist, dass die Decken meist günstiger sind als Modelle mit Glasperlenfüllung. Allerdings können die größeren Perlen etwas weniger komfortabel sein, da sie unter der Decke auf dem Körper deutlich spürbar sein können. Wenn die Füllung nicht in versteppte Kammern eingenäht ist, kann es bei Kunststoffperlen außerdem zu einer unerwünschten Gewichtsverlagerung der Perlen kommen, wenn man sich im Schlaf unter der Therapiedecke bewegt.
Glasperlen werden in meist in hochwertigeren Therapiedecken verwendet. Sie sind den Kunststoffperlen etwas überlegen, da sie kleiner, aber schwerer sind und somit bei geringerem Platzbedarf dasselbe wiegen. Zu unerwünschten Gewichtsverlagerungen bei Bewegungen kann es hier weniger kommen, da die Glasperlen viel kleiner sind und sich flexibler in der Decke bewegen können.
Welches Material für die Gewichtsdecke?
Bei der Wahl des Materials für die äußere Komponente und den Bezug der Gewichtsdecke kommt es ganz auf die Vorlieben an. Es gibt Bezüge aus Bambusfasern, Baumwolle, Polyester/Fleece und weitere. Bezüge aus natürlichen Materialien wie Bambus und Baumwolle sind sehr atmungsaktiv und fühlen sich gut auf der Haut an, während ein Bezug aus Polyester besonders schnell trocknet und günstiger ist. Außerdem gibt es Bezüge, die sich wie normale Decken anfühlen oder auch sehr weiche oder sensorisch ansprechende Stoffe, z. B. mit leichten Noppen.
Tipp: Da die Gewichtsdecke innerhalb des Bezugs etwas verrutschen kann, gibt es Hersteller, die speziell entworfene Bettbezüge, welche an der Decke befestigt werden können, anbieten.
Was ist die passende Gewichtsverteilung?
Die schweren Füllmaterialien sind bei der Innendecke in abgesteppte Quadrate verteilt. Je enger diese abgesteppt werden, desto weniger kann die Füllung in der Decke während der Schlafs verrutschen und desto besser ist die Gewichtsverteilung. Für eine gleichmäßige und ausgeglichene Verteilung des Gewichts sollte also auf die Absteppung der Decke geachtet werden. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kannst du eine Gravity-Decke vorher testen.
Gewichtsdecken im Test
Prüfst du vor einem Kauf auch gerne bei Stiftung Warentest, welche Produkte in den Tests gut abgeschnitten haben? Dann wird dir aufgefallen sein, dass die Verbraucherorganisation leider bisher noch keinen Test über Gewichtsdecken von verschiedenen Herstellern veröffentlicht hat.
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Oft gestellte Fragen
Was ist der Unterschied zwischen einer Therapiedecke und einer normalen Decke?
Im Gegensatz zu einer normalen Bettdecke ist eine Therapiedecke deutlich schwerer – sie wiegt in der Regel 10 Prozent des eigenen Körpergewichts. Bei einem Menschen mit 60 kg Gewicht wiegt die Decke also 6 kg. Dadurch soll sie nachts mehr Geborgenheit und Sicherheit im Schlaf vermitteln als eine gewöhnliche Bettdecke und dir die Angst nehmen.
Können Gewichtsdecken den Schlaf verbessern?
Der feste, sensorische Druck der Decke soll beruhigend, angstlösend und entspannend wirken. Dadurch können Schlafstörungen durch Stress und Angst vermieden und die Schlafqualität verbessert werden. Eine große Studie zur Sicherheit und Wirkung von Gewichtsdecken bei Erwachsenen zeigte, dass 63 % der getesteten Menschen eine Reduzierung ihrer Angstsymptome nach dem Gebrauch der Gewichtsdecke feststellen konnten. 91 % der Teilnehmer fühlten sich mit der Gewichtsdecke wesentlich entspannter als mit einer normalen Decke. Es existiert also eine Wirkung.
Wie viel kostet eine Gewichtsdecke?
Die Preise für eine Gewichtsdecke können je nach Hersteller variieren und hängen unter anderem vom verwendeten Füllmaterial und dem Material des Deckenbezugs ab. Von günstigeren Decken ab rund 50 bis sehr hochwertige Decken für 250 Euro ist alles dabei.
Wo kann man eine Therapiedecke kaufen?
Eine Therapiedecke kann bei den Herstellern vor Ort in bestimmten Möbelläden oder Bettenhäusern erworben werden. Aber auch online findet sich eine sehr große Auswahl.
Wie kann ich eine Gewichtsdecke reinigen/waschen?
Leichte Flecken auf der Entspannungsdecke können einfach mit einem feuchten Mikrofasertuch abgewischt werden. Bei etwas hartnäckigeren Flecken kann man eine Handseife nutzen. Bei starken Flecken kann die Gewichtsdecke auch in die Waschmaschine. Hier sollte allerdings genau die Hinweise des Herstellers zur Vorgehensweise beachtet werden! Egal ob Baumwolle oder ein anderes Material, am besten eignet sich ein Schonwaschgang, damit sowohl die Waschmaschine als auch die Decke nicht beschädigt werden. Außerdem sollte man sicherheitshalber nachlesen, wie belastbar die eigene Waschmaschine ist. Schwere Decken ab einem Gewicht von 6 kg sind nämlich nicht für alle Maschinen geeignet.
Wichtig ist, dass die Gewichtsdecke nach der Reinigung schnell trocknet, damit sich Bakterien und Keime möglichst nicht vermehren können. Daher sollte die Decke entweder in die Sonne gelegt oder vorsichtig mit einem Föhn getrocknet werden.
Kann ich eine Gewichtsdecke auf Rezept von der Krankenkasse bekommen?
Eine Gewichtsdecke ist bei den meisten Krankenkassen bis jetzt leider nicht im Hilfsmittelkatalog aufgeführt, sodass normalerweise auch kein Zuschuss dafür gezahlt wird. Natürlich kann man aber trotzdem bei der Krankenkasse anfragen und sein Glück versuchen.
Welche Gewichtsdecke ist die beste?
In unserem Test hat die Decke von Cura of Sweden am besten abgeschnitten. Leider gibt es noch keinen Test von Stiftung Warentest.
Sind Gewichtsdecken auch für Kinder geeignet?
Ja, es gibt spezielle Therapiedecken für Kinder. Allerdings solltest du beachten, die Gewichtsdecke nicht zu nutzen, wenn dein Kind unter einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, Diabetes Typ 2 oder einer Krümmung des Rückgrats leidet. Zudem sollte eine Gewichtsdecke niemals 10 Prozent des Gewichts des Kindes überschreiten.
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Letzte Aktualisierung am 5.06.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API