Gesunder Schlaf

Warum schließen wir beim Schlafen die Augen?

Warum schließen wir beim Schlafen die Augen?

Zum Einschlafen schließen wir ganz automatisch die Augen. Doch warum ist das so? Und warum gibt es Tiere, die mit offenen Augen schlafen können? Diese Fragen klären wir im folgenden Artikel. 

Warum schlafen wir nicht mit geöffneten Augen? Bild: iStock

Fische schlafen mit offenen Augen. Genauso wie Haie, Delfine, Schlangen oder auch Krokodile. Doch was ist der Unterschied zu uns Menschen? Warum schlafen wir mit geschlossenen Augen? 

Das menschliche Auge ist nicht dafür geschaffen, in der Nacht geöffnet zu bleiben. Das liegt zum einen daran, dass wir — anders als Fische, Haie oder Krokodile — nicht im Wasser leben. Wir müssen regelmäßig blinzeln und die Augen schließen, um sie zu befeuchten. Tiere, die im Wasser leben, müssen das logischerweise nicht, denn deren Augen können im Wasser nicht austrocknen.

Blinzeln hält die Augen feucht

Durch das kurze, reflexhafte Schließen und Öffnen der Augenlider verteilen wir Tränenflüssigkeit auf die Hornhaut unserer Augen. Diese dient nicht nur dazu, die Oberfläche der Augen feucht zu halten, sie versorgt die Augen auch mit wichtigen Nährstoffen und schützt sie vor Fremdkörpern. Feine Partikel, die auf die Oberfläche gelangen, können so weggewischt und über den Tränenkanal herausgespült werden. 

Wir benötigen Dunkelheit zum Einschlafen

Würden wir nun mit offenen Augen schlafen, müssten wir weiterhin blinzeln, um unsere Augen zu schützen. Das wäre nicht nur anstrengend, wir könnten auch überhaupt nicht einschlafen. Denn damit wir ins Land der Träume gelangen können, benötigen wir das schlaffördernde Hormon Melatonin. Dieses wird jedoch hauptsächlich gebildet, wenn es dunkel ist. Fällt Licht über die Netzhaut ins Auge, wird die Produktion des Schlafhormons gestoppt. Tagsüber ist dies dafür verantwortlich, dass wir munter und wach sind. 

Der Lidschluss sorgt also für die Dunkelheit, die wir zum Einschlafen benötigen. Des Weiteren schützt er uns vor optischen Reizen, sodass wir zur Ruhe kommen und uns auf den Schlaf vorbereiten können. Geschlossene Augen verhindern zudem, dass Fremdkörper eindringen können, da der Lidreflex im Schlaf nicht funktioniert.

Darum schlafen wir manchmal auch mit offenen Augen

Ohne den Lidschluss würden unsere Augen austrocknen und wären Fremdkörpern schutzlos ausgeliefert. Doch es gibt einige Menschen, bei denen die Augen während des Schlafs nicht vollständig geschlossen sind. In der Medizin wird dieser Zustand als Lagophthalmus bezeichnet. Verursacht wird diese Erkrankung durch eine Verkürzung oder Lähmung des siebten Hirnnervs (Nervus facialis). Diese Verkürzung betrifft auch den ringförmigen Augenmuskel, sodass die Augen nicht mehr vollständig geschlossen werden können. 

Typische Symptome des nächtlichen Lagophthalmus und weitere Ursachen findest du in unserem Artikel Warum wir manchmal mit offenen Augen schlafen

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Quelle:
SWR Wissen: Warum schlafen wir nicht mit offenen Augen?

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