Lüften: Wann und wie lange vor dem Schlafengehen?
Die Luftqualität im Schlafzimmer ist für eine erholsame Nachtruhe besonders entscheidend. Unser Artikel erklärt, wann und wie lange du vor dem Schlafen lüften solltest.
Wie wirkt sich die Luftqualität auf unseren Schlaf aus?
Wie wir alle wissen, ist Schlaf wichtig für unsere Gesundheit. Chronischer Schlafmangel kann nicht nur die Gehirnfunktion und die Gesundheit des Herzens beeinträchtigen, sondern auch das Risiko für Diabetes, Fettleibigkeit, Nierenerkrankungen und Schlaganfälle erhöhen. Ergo: Alles, was unsere Schlafqualität beeinträchtigt, wirkt sich auf unsere allgemeine Gesundheit aus — auch die Luftqualität.
Dies belegt auch eine Studie aus dem Jahr 2017. Forschende fanden heraus, dass Menschen, die in Gebieten mit einer hohen Außenluftverschmutzung leben, 60 Prozent häufiger schlecht schlafen als Menschen in Regionen mit geringerer Verschmutzung.
Zudem ergab eine weitere Studie, dass auch die Qualität der Luft in unseren Zimmern entscheidet, ob wir gut schlafen oder nicht. Dafür analysierten die Wissenschaftler*innen die Schlafgewohnheiten von Studierenden aus 12 verschiedenen Ländern und überwachten den CO₂-Gehalt in ihren Schlafzimmern, die Luftfeuchtigkeit sowie die Lufttemperatur. Die Teilnehmenden schliefen in abwechselnden Nächten bei offenem und geschlossenem Fenster und berichteten am nächsten Tag über ihre Schlafqualität und akademische Leistung. Dabei kam heraus, dass eine Verbesserung der Luftqualität im Schlafzimmer durch geöffnete Fenster dazu führte, dass sich die Teilnehmenden am nächsten Tag fitter fühlten, weniger müde waren und sich besser konzentrieren konnten.
Auch schnitten die Studierenden, die in einem Raum mit sauberer Luft geschlafen hatten, bei Tests zum logischen Denken besser ab, als diejenigen, die mit geschlossenem Fenster geschlafen hatten. Damit ist das Raumklima für eine erholsame Nachtruhe mindestens genauso wichtig wie die Raumtemperatur, die Beleuchtung und der Lärm. Und nicht nur das: Eine optimale Luftqualität beugt auch der Bildung von gefährlichem Schimmel an den Wänden vor. Was du gegen Schimmel tun kannst, erfährst du in unserem Artikel: Schimmel im Schlafzimmer: So wirst du ihn los.
Das könnte dich auch interessieren:
Lüften: Wie profitieren wir von frischer Luft im Schlafzimmer?
- Es senkt das Risiko für Allergien und Krankheiten
Eine schlechte Luftqualität kann nicht nur das Risiko für Allergien und Asthma erhöhen, sondern auch Atemwegsinfektionen wie Erkältungen, Grippe, Bronchitis, COVID-19 und Lungenentzündung fördern. Warum Asthmasymptome besonders nachts ausgeprägt sind und was du dagegen tun kannst, erfährst du in unserem Artikel Allergiesymptome in der Nacht: Ursachen und Abhilfe. - Verbesserung der Sauerstoffversorgung
Schlafen wir bei geschlossenen Fenstern und Türen, kann der Kohlendioxidgehalt auf etwa das Dreifache der empfohlenen Werte ansteigen. Frische Luft wiederum erhöht den Sauerstoffgehalt im Blut, der dafür sorgt, dass wir besser atmen können und tiefer und erholsamer schlafen. - Wir sind leistungsfähiger
Wird unser Gehirn ausreichend mit Sauerstoff versorgt, ist es leistungsfähiger. Denn während wir schlafen, bleibt es aktiv und verarbeitet Informationen. Erhält das Gehirn einen Sauerstoffschub, kann es die Informationen leichter verarbeiten und sorgt dafür, dass wir möglicherweise ruhiger schlafen, während es seine Arbeit erledigt. - Förderung der Entspannung: Die frische Luft und das angenehme Raumklima im Schlafzimmer können zu einer entspannten und beruhigenden Atmosphäre beitragen. Dies kann helfen, Stress abzubauen und einen ruhigen Schlaf zu fördern.
So lüftest du richtig
Unabhängig von der Jahreszeit ist es ratsam, das Schlafzimmer mindestens zweimal täglich zu lüften. Ideal ist es, dies am Morgen kurz nach dem Aufstehen und am Abend kurz vor dem Zubettgehen zu tun. Dadurch erfolgt ein Austausch der verbrauchten und feuchten Luft, Schimmelbildung wird vorgebeugt und es entsteht ein angenehmes Raumklima. Eine Lüftungsdauer von etwa 5 bis 10 Minuten ist in der Regel ausreichend.
Wichtig ist, das Fenster dabei komplett zu öffnen. Wird das Fenster nur gekippt, steigt die Schimmelgefahr, da sich der Feuchtigkeitsgehalt in der Luft erhöht. Also lieber 10 Minuten Stoßlüften, als den ganzen Tag das Fenster auf Kipp zu halten. Tipp: Wer ein gegenüberliegendes Fenster besitzt, sollte auch dieses komplett aufmachen, um für Durchzug zu sorgen.
Du möchtest noch mehr rund um das Thema Schlaf erfahren? Dann folge uns auf Instagram, Facebook und Pinterest oder tausche dich mit anderen Lesern in unserem Forum aus.