Gesunder Schlaf

Diese Schlafposition ist besonders gesund

Diese Schlafposition ist besonders gesund

Ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Land der Träume. Unbewusst legst du dich dabei jede Nacht auf deine Lieblingsseite. Zufällig? Nein! Die Schlafposition sagt einiges über deinen Gesundheitszustand aus und kann ihn im Gegenzug auch beeinflussen. Welche ist also die Richtige für dich?

Frau mit seitlicher Schlafposition schläft im Bett.
Bauch, Rücken, Seite: Welche Schlafposition ist die gesündeste? Bild: iStock/Damir Khabirov

Unsere Schlafposition sagt sehr viel über unsere Vorlieben aus. Während wir als Baby zwar noch die meiste Zeit auf dem Rücken schlafen, nimmt unser Körper spätestens dann, wenn wir uns drehen können, unsere liebste Schlafposition ein.

Aber man kann sich auch umgewöhnen. So kann man bei Rückenschmerzen, Bauchschmerzen oder Nackenschmerzen Positionen einnehmen, die das Einschlafen erleichtern. Auch eine erhöhte Schlafposition hat für unseren Körper viele Vorteile. Aber gibt es eine Schlafposition, die besonders gesund ist? Ja, die gibt es!

Schlafposition Bauchlage

Wer Probleme mit den Lendenwirbeln oder Schmerzen im unteren Rücken hat, schläft vorzugsweise auf dem Bauch. Die Bauchlage entlastet den Druck auf die Bandscheiben, weshalb sich diese Position für unseren Körper entspannend anfühlt. 

Doch Experten warnen: Die Bauchlage ist die Schlafposition, die deiner Wirbelsäule am meisten schaden kann. „Bei Bauchschläfern sind Kopf und Nacken immer in Drehstellung. In einem solchen Fall ist das Kräftedreieck Hals-Brustwirbel-Schulter im Ungleichgewicht“, erklärt Orthopäde Peter Olles, der auch weiß, dass Bauchschläfer am nächsten Morgen oft unter mehr Schmerzen in Nacken und Kopf aufwachen, als sie abends eingeschlafen sind. Bauchschläfer flachen nämlich die natürliche Kurve der Wirbelsäule ab.

Wer gerne auf dem Bauch schläft, könnte zudem unter Umständen ein Alkoholproblem haben. Eine US-Studie fand heraus, dass sich Menschen, die viel Alkohol trinken, oft mit dem Kopf nach unten tief ins Kissen vergraben. Du bist Bauchschläfer und suchst nach einem passenden Kissen? Dann schau dir unseren Ratgeber an.

Die Seitenlage

Für eine gute Schlafposition für die Halswirbelsäule hält Orthopäde Peter Olles die Seitenlage: „Sie ist gesünder als die Bauchlage.“ Besonders empfehlenswert ist die Seitenlage für Menschen mit Rückenproblemen. Der Rücken kann hierbei wunderbar entspannen, die Wirbelsäule behält ihre natürliche Krümmung und du kannst Schmerzen ausweichen. Die Seitenlage gehört auch zu der Position, die das Schnarchen verhindert. In unserem Artikel „Was hilft gegen Schnarchen?“ nennen wir noch weitere Tipps, die gegen das nächtliche Sägen helfen.

Allerdings ist bei Seitenschläfern die Wahl des Kopfkissens und der Matratze entscheidend. Am besten nutzt du als Seitenschläfer ein Kissen, welches den Höhenunterschied zwischen Kopf und Schulter ausgleicht, so dass die Wirbelsäule eine gerade Linie bildet. Nur dann entstehen in dieser Position keine Schmerzen im Nacken durch abgeknickte Nackenwirbel. Bei der Matratze solltest du darauf achten nicht zu sehr einzusinken. Das gleiche gilt für das Lattenrost. Eine zu weiche Matratze und ein zu weiches Lattenrost können die Wirbelsäule bei Seitenschläfern krümmen. Auch eine zu harte Matratze und ein zu hartes Lattenrost sind schlecht für die Wirbelsäule. Vor allem, wenn dann die Höhe des Kopfkissens nicht mehr stimmt.

Fötushaltung für ein Gefühl der Geborgenheit?

Menschen, die nachts gerne in der sogenannten Fötushaltung schlafen – also mit angezogenen Beinen wie ein Baby im Mutterbauch – vermissen möglicherweise im Alltag ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Denn genau das vermittelt diese Position. Was deine Schlafposition noch über dich und deine Vorlieben aussagt, erfährst du in unserem Artikel: „Persönlichkeit: Was deine Schlafposition über dich verrät“.

Neuste Studien haben gezeigt, dass die Fötusstellung noch aus einem ganz anderen Grund keine ideale Schlafposition ist. Sie wird im Babyalter von uns nämlich nur bei Gefahr eingenommen und das löst auch im Erwachsenenalter noch Stress bei uns aus. Mehr zu diesem Thema findest du in unserem Artikel: „Darum solltest du nie in der Fötusstellung schlafen“.

Was ist besser: links oder rechts?

Beim „Rechtsschläfer“ kann Magensäure leicht in die Speiseröhre zurückfließen. Dein Magen drückt auf die Bauchspeicheldrüse und erschwert deinem Körper somit die Arbeit. Das heißt: Rechtsschläfer leiden häufig an nächtlichem Sodbrennen und Verdauungsproblemen.

Die logische Konsequenz in dem Fall: Du schläfst auf der linken Seite. Diese Position ist Für Halswirbelsäule, Kopf und Nacken ohnehin gesünder. Zudem haben linke Seitenschläfer seltener Herzprobleme, denn die Hauptschlagader ist bei Linksschläfern nach links gebogen. Dein Blut wird also besser nach oben gepumpt als bei Rechtsschläfern.

Schlafposition Rückenlage

„Wer auf dem Rücken schläft, tendiert zum Schnarchen“, erklärt Manualtherapeut Peter Olles, der die Rückenlage, nach der Bauchlage, für eine eher suboptimale Schlafposition hält.

Menschen, die auf dem Rücken schlafen und gleichzeitig tagsüber müde sind, leiden häufig an Schlafapnoe. Das betrifft vor allem Menschen mit einem besonders weichen Gewebe oder einer überproportionalen Zunge. In der Rückenlage wirkt die Schwerkraft im Schlaf besonders stark. Dadurch verschließen sich teilweise die Atemwege.

So dringt zu wenig Sauerstoff in die Lunge ein und es kommt zu lautem Schnarchen. Und das ist vor allem für die Partnerin oder den Partner besonders nervig. Und ernst zu nehmen für dich! Denn Schnarchen ist eine Atemstörung, die nicht unterschätzt werden sollte. Übrigens kannst du das Schlafapnoe-Syndrom an bestimmten Symptomen erkennen.

Immerhin kann in der Rückenlage dein Blut ohne Probleme zirkulieren. Deine Organe werden nicht, wie das bei der Bauchlage der Fall ist, zusammengedrückt. Und dein Nacken wird auch nicht abgeknickt, wie im Falle der Seitenlage ohne Kissen.

Wenn du dich morgens allerdings nicht erholt fühlst, könntest du unter Sodbrennen leiden. Schlafen auf dem Rücken kann die Wirkung des Magensäureüberschusses verstärken.

Flexibel sein

„Während des Schlafes gibt es auch Wachphasen, die sogenannten REM-Phasen (rapid eye movement). Diese sind häufig verbunden mit einer Änderung der Schlafposition. Die Matratze und das Lattenrost sollten deshalb optimalerweise keine Pritschen sein, sondern eine genügende Breite haben, um erholsam liegen zu können“, lautet der Rat von Peter Olles.

Und das ist auch schon die Krux an der Geschichte: Am gesündesten ist es, du schläfst flexibel. Natürlich gelingt es nicht, von heute auf morgen die Schlafposition zu wechseln. Deshalb: kein Stress! Wer beispielsweise gerne auf dem Bauch einschläft, kann sicher sein, dass er sich im Schlaf sowieso unbewusst bewegt. Um die 25 Mal wechseln wir jede Nacht die Schlafposition.

Du möchtest noch mehr rund um das Thema Schlaf erfahren? Dann folge uns auf Instagram, Facebook und Pinterest oder tausche dich mit anderen Lesern in unserem Forum aus.

Der Facharzt für Orthopädie und Manualtherapeut Dr. med. Peter Olles unterstützt mit seiner großen Erfahrung in der konservativen Behandlung sowie orthopädischen und rheumatologischen Schmerztherapie das Gelenk- und Rheumazentrum Nordschwarzwald in Neuenbürg.

Das wird dich auch interessieren: