Atmung im Schlaf: Wann ist sie normal?
Wann ist unsere Atmung im Schlaf eigentlich normal? Gibt es Situationen, in denen das Atmen von der Norm abweicht? Kann man eine Erkrankung an der nächtlichen Atmung erkennen? Und ab wann sollte man zu einem Arzt? Die Antworten auf diese Fragen gibt es hier.
Unter Belastung kann unsere Atmung ganz schön in die Höhe schnellen. So kann die Atemfrequenz beim Joggen beispielsweise auf bis zu 50 Atemzüge pro Minute ansteigen. Klar, unser Körper arbeitet mit höchster Leistung. Unsere Atmung im Schlaf ist da natürlich wesentlich niedriger.
Allerdings gibt es auch im Schlaf Situationen, in denen die Atemfrequenz ansteigt. Gerade bei Kindern ist die Atmung im Schlaf häufig unregelmäßig und schnell. Woher weiß man also, ab wann man das Atmen beobachten sollte?
Atmung im Schlaf: Diese Werte sind normal
Natürlich kommt es bei der Atmung im Schlaf stark auf das Alter der Person an. Während Neugeborene zwischen 30 und 50 Atemzüge pro Minute machen, atmet ein Erwachsener im Schlaf gerade einmal zwölf bis 16 Mal. Hier kommen die Atemzüge im Ruhezustand nach Alter:
Alter | Atemzüge pro Minute |
Neugeborene | 30-50 |
Säuglinge | 20-40 |
Kleinkinder | 20-30 |
Kinder | 18-24 |
Erwachsene | 12-16 |
Es kann durchaus passieren, dass die Atmung im Schlaf nach oben schnellt. Vor allem während der REM-Phase, wenn wir träumen, kann es zu einer starken Beschleunigung der Atmung (und auch der Herzfrequenz) kommen. Generell sollte sich die Atmung unseres Körpers aber nach wenigen Minuten normalisieren (maximal zehn Minuten).
Bei dieser Atmung ist Vorsicht geboten
Gefährlich wird es, wenn die Atmung während des Schlafs aussetzt. Bei der Schlafapnoe beispielsweise kann es zu Atemaussetzern von bis zu einer Minute Länge kommen. Solch stockende Atmung sorgt dafür, dass der Schlaf nicht erholsam genug ist. Auf Dauer kann der fehlende Sauerstoff sogar für gefährliche Erkrankungen sorgen. Drunter beispielsweise:
Wenn du mehr über die Schlaf-Erkrankung wissen willst, lies unseren Artikel über die Schlafapnoe.
Tachypnoe als Symptom verschiedener Erkrankungen
Während eine niedrige Atemfrequenz und Atemaussetzer Anzeichen einer Schlafapnoe sein können, kann zu schnelles Atmen (Tachypnoe) unter anderem auf eine Herzerkrankung hinweisen. Dabei versucht unser Körper mit schnellen Atemzügen viel Sauerstoff in die Lunge zu pumpen.
Ab einer Atemfrequenz von 20 Atemzügen pro Minute spricht man von einer Tachypnoe. Bei schweren Formen kann die Atemfrequenz bis zu 80 Atemzüge pro Minute annehmen. Tritt dieses Symptom länger auf, solltest du dringend einen Arzt aufsuchen. Er kann deine Lunge, dein Herz und deinen Atem testen, das Blut und die Atemwege kontrollieren.
Folgende Erkrankungen können eine erhöhte Atemfrequenz auslösen:
- Herzinsuffizienz
- Herzbeutelerguss (Perikarderguss)
- Niereninsuffizienz
- Vergiftungen (beispielsweise durch falsche oder zu viele Medikamente)
Kommt neben der erhöhten Atemfrequenz noch erschwertes Atmen hinzu, können folgende Erkrankungen dahinterstecken:
- Asthma
- Bronchitis
- Lungenentzündung (Pneumonie)
- Lungenembolie
- Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
- Neuromuskuläre Erkrankungen wie etwa das Eton-Lambert-Syndrom
In allen Fällen solltest du die erhöhte Atemfrequenz nicht auf die leichte Schulter nehmen und dringend einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
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